Energiesparhaus

Beim Hausbau werden Bauherren vom Gesetzgeber verpflichtet, einen Teil der benötigten Energie aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Aber nicht nur die gesetzliche Verpflichtung bringt immer mehr Baufamilien zum Umdenken. Es geht um den Umwelt- und Klimaschutz sowie um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die immer öfter dazu führt, sich für den Bau eines Energiesparhauses zu entscheiden. Mit dem folgenden Artikel möchten wir einige Fragen rund um das Thema beantworten, um Baufamilien bei ihrer Entscheidung behilflich zu sein.

Inhalt der Seite

Kurz & Kompakt: Zusammenfassung

  • Vor- und Nachteile beim Energiesparhaus: Zu den Vorteilen zählen eine bessere Energieeffizienz, sowie das Reduzieren von Energiekosten und last but not least eine geringere Umweltbelastung. Nachteilig beim Energiesparhaus ist allerdings, dass die Kosten rund um den Bau deutlich höher sind als bei anderen Häusern.

  • Verschiedene Energiestandards: Es wird unterschieden in unterschiedliche KfW-Effizienzhäuser sowie in Passivhaus, Niedrigenergiehaus, Nullenergiehaus und Plusenergiehaus.

  • Besonderheiten beim Energieausweis: Jeder Hausbesitzer, der sein Haus verkaufen oder vermieten möchte, muss dem Käufer bzw. Mieter einen aktuellen Energieausweis vorlegen. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben.
    Was ist ein Energiesparhaus?

  • Definition Energiesparhaus: Bei einem Energiesparhaus handelt es sich um ein nachhaltiges und energieeffizientes Haus, welches den Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) bzw. der Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht. Dies bedeutet, dass das Haus, egal ob Neubau oder Bestandsimmobilie, einen geringen Energiebedarf ausweisen muss. Ziel des Gesetzgebers ist es, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig die ökologische und energetische Bauweise zu fördern. Grundsätzlich gilt der Primärenergie- und Heizwärmebedarf als Richtlinie für die benötigten Werte. Dies bedeutet, dass der Primärenergiebedarf pro Jahr und pro Quadratmeter nicht über 121 kWh liegt. Ein Energiesparhaus zeichnet sich im Allgemeinen durch seine sehr guten U-Werte (Wärmedurchgangskoeffizient) aus. Dabei wird der größte Teil des Energiebedarfs von Haus und Bewohner durch erneuerbare Energien abgedeckt. In der Folge lassen sich die Energiekosten dauerhaft senken.

  • Vorteile von Energiesparhäusern: Aufgrund einer teilweisen autonomen Energieversorgung kommt es zur Energieeinsparung, was wiederum in der Folge zur Reduzierung der Betriebskosten führt. Die Bewohner der Energiesparhäuser werden unabhängig von den immer knapper werdenden Ressourcen und profitieren aufgrund der verwendeten natürlichen Baumaterialien von einem besseren Wohnklima. Neben einer Förderung der KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) können Hausbesitzer überschüssige Energie in das lokale Stromnetz einspeisen, was vergütet wird. Und last but not least lässt sich das Haus zu einem besseren Preis verkaufen.

Energiestandards und Zertifizierungen

Rund um den Hausbau gibt es verschiedene Energiestandards und Zertifizierungen. Zukünftige Bauherren, die sich vorher nie mit dem Thema beschäftigt haben, können leicht überfordert sein. Aus diesem Grund möchten wir die verschiedenen Haustypen näher erläutern und zusätzlich auf den Energieausweis eingehen.

KfW-Effizienzhaus

Das KfW-Effizienzhaus muss die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) definierten Energiestandards erreichen, um von zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen zu profitieren. Dabei geht es in erster Linie um den Primärenergiebedarf der Immobilie, welcher angibt, wie viel Energie innerhalb eines Jahres für Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung benötigt wird.

Die verschiedenen KfW-Effizienzhäuser im Überblick:

  • Effizienzhaus 40 – Der Primärenergiebedarf wird um 60 % reduziert, sodass das Gebäude nur 40 % im Vergleich zu einem Referenzgebäude benötigt. Dazu ist ein umfassender Wärmeschutz nötig. Zusätzlich müssen Bodenplatte und Dach gedämmt sein. Des Weiteren darf es in der Gebäudehülle keine Wärmebrücken geben und Fenster bzw. Haustüren müssen den strengen Vorgaben entsprechen. Als Heizungsart kommen alle regenerativen Energien wie zum Beispiel Pelletheizung, Solaranlage und/oder Wärmepumpe zum Einsatz. Damit sich in der luftdichten Gebäudehülle kein Schimmel bilden kann, werden diffusionsoffene Wände empfohlen.

  • Effizienzhaus 40 Plus – Neben den Voraussetzungen für das Effizienzhaus 40  muss eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert werden.

  • Effizienzhaus 55 – Nach Erneuerung des Gebäudeenergiegesetzes wird ein solches Haus zum Neubaustandard in Deutschland. Es werden nur 55 % Energie im Vergleich zu einem Referenzgebäude benötigt. Beim Hausbau gibt es vom Staat gibt es keine finanzielle Unterstützung mehr – diese wird nur noch bei Sanierungen gewährt.  

  • Effizienzhaus 70 – Der maximale Verbrauch an Primärenergie liegt bei 70 %. Nach einer umfassenden Modernisierung mit entsprechender Dämmung sowie dem Austausch von Fenster, Türen und Heizung können auch Bestandsimmobilien diesen Standard erreichen. Bei Neubauten ist dieser Standard nicht mehr ausreichend.

  • Effizienzhaus 85 – Um diesen Standard zu erreichen, müssen bei Bestandsimmobilien Fenster durch Fenster mit Doppelverglasung getauscht werden. Des Weiteren müssen Außenwände, Dach und Keller mit einer ausreichenden Wärmedämmung von 14, 8 bzw. 20 Zentimeter versehen werden. Zusätzlich muss eine Lüftungsanlage eingebaut oder erneuert werden. Auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage oder einer Solarthermie ist nötig, um ein altes Gebäude auf diesen Standard zu bringen.

Je nach Standard der KfW-Effizienzhäuser gibt es unterschiedliche Förderungen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank). Diese liegen zwischen 120.000 und 150.000 Euro je Wohneinheit mit einem unterschiedlich hohen Tilgungszuschuss.

Passivhaus

Es handelt sich beim Passivhaus um ein Energiesparhaus, welches seine Energie passiv bzw. indirekt gewinnt. Die für das Jahr benötigte Wärme wird durch Sonneneinstrahlung, Körperwärme der Bewohner und der Abwärme von technischen Geräten erreicht. Das Haus ist so gut gedämmt, dass es keine Heizung benötigt. Allerdings gibt es für besonders kalte Tage eine Art Notheizung, die ihre Energie durch die Sonnenkollektoren auf dem Dach bezieht.

Die gesetzlichen Anforderungen an ein Passivhaus sind sehr streng. Dies bedeutet, der Heizwärmebedarf pro Jahr und Quadratmeter darf 15 kWh nicht überschreiten. Umgerechnet bedeutet dies, dass für 145 kWh 1,5 Liter Heizöl benötigt werden, was bei einem Preis von ca. 70 Cent nur knapp über einen Euro pro Jahr und Quadratmeter bedeutet.

Zum besseren Verständnis – der durchschnittliche Energiegehalt in einem Energiesparhaus liegt bei 6 – 10 Litern Heizöl. Dies sind 60 bis 100 kWh Heizwärmebedarf pro Jahr und Quadratmeter. Für den gleichen Zeitraum benötigt das Passivhaus etwa 75 % weniger Heizenergie.

Aufgrund der selbstregulierenden Klimatisierung im Passivhaus wird das Haus im Sommergekühlt und im Winter gewärmt. Dies sorgt für einen sehr guten Wohnkomfort. Damit schlechte Gerüche und Feuchtigkeit nach außen gelangen und vorgewärmte Frischluft in die Räume gelangt ist eine kontrollierte Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung nötig.

Niedrigenergiehaus

In einem Niedrigenergiehaus wird weniger Energie verbraucht als die rechtlichen Anforderungen laut Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2002 es bei einem Neubau vorschreiben. Leider gibt es keinen einheitlichen Standard, sodass jeder Neubau nach 2002 ein Niedrigenergiehaus ist. Grundsätzlich muss ein Niedrigenergiehaus über eine optimierte Wärmedämmung von Dach und Außenwänden verfügen sowie isolierte Fenster und Türen aufweisen. So ist sichergestellt, dass Heizenergie nicht nach außen gelangen kann.

Nullenergiehaus und Plusenergiehaus

Das Nullenergiehaus produziert genauso viel Energie wie es verbraucht. Die benötigte Energie wird über eine Photovoltaik-Anlage gewonnen und gespeichert. In einem solchen Energiesparhaus kann maximal an den Energiekosten gespart werden, da die benötigte Energie vor Ort erzeugt wird und keine zusätzlichen Ressourcen nötig sind. Für ausreichend Frischluft wird durch einen Wärmetauscher gesorgt.

Im Vergleich dazu erzeugt das Plus-Energie-Haus deutlich mehr Energie als es benötigt und fällt damit ebenso in die Kategorie Energiesparhaus. Mit großflächigen Photovoltaik-Anlagen auf der Südseite des Daches können pro Jahr zwischen 1.500 und 3.000 kWh Solarstrom erzeugt werden. Dies ist mehr als für den Eigenbedarf benötigt wird. Überschüssige Energie wird gespeichert und kann in das lokale Netz eingespeist werden, was wiederum entsprechend vergütet wird.

Energieausweis

Mit einem Energieausweis oder auch Energiepass wird der energetische Zustand eines Hauses oder einer Wohnung vermittelt. Beim Energieausweis wird unterschieden in den Verbrauchsausweis (tatsächlich verbrauchte Energiemenge) und Bedarfsausweis (theoretischer Energiebedarf).

Hausbesitzer benötigen den Energieausweis immer dann, wenn sie ihr Haus verkaufen oder vermieten möchten. Ab Ausstellungsdatum hat der Energieausweis eine Gültigkeit von 10 Jahren.

Die Energieausweispflicht entfällt nur, wenn

  • das Haus unter Denkmalschutz steht

  • es sich um ein Abrisshaus handelt

  • die Nutzfläche nur maximal 50 m² beträgt

  • die Immobilie selbst bewohnt wird

  • Merkmale Verbrauchsausweis – Es wird der tatsächliche Energieverbrauch der letzten 3 Jahre aufgelistet, der auf Grundlage der Heizkostenabrechnung ermittelt wird. Er enthält keine Modernisierungsempfehlung, da Gebäudehülle und Anlagentechnik nicht berücksichtigt werden. Experten bewerten den Verbrauchsausweis kritisch, da die energetischen Kennwerte stark von den Bewohnern und ihrem Nutzungsverhalten abhängig sind.

  • Merkmale Bedarfsausweis – Es wird der theoretische Energiebedarf aus dem Zustand des Wohngebäudes bewertet, welcher auf Grundlage eines technischen Gutachtens festgestellt wird. Es sind Modernisierungsempfehlungen enthalten, die sich auf die Anlagentechnik sowie auf die Bausubstanz beziehen. Des Weiteren gibt es konkrete Hinweise auf energetische Schwachstellen.

Bauweisen und Konstruktionstechniken für Energiesparhäuser

Energiesparhäuser lassen sich in den unterschiedlichsten Bauweisen und Konstruktionstechniken realisieren. Wir haben uns rund um das Energiesparhaus die verschiedenen Bauweisen näher angeschaut.

Massivbauweise

Baufamilien profitieren beim Energiesparhaus bauen in Massivbauweise von einigen Vorteilen. Gemäß der traditionellen Bautechnik werden alle Wände Stein auf Stein errichtet. Dabei wird auf billiges Füllmaterial oder auf minderwertige Baustoffe komplett verzichtet. Dank der massiven Außenwände profitieren die Bewohner von einem sehr guten Lärmschutz, einer angenehm temperierten Luft in den Wohnräumen sowie von einer Reduzierung starker Wärmeverluste. Bei der Massivbauweise können nicht nur Heizkosten gespart werden, sondern es ist auch ein umweltfreundliches Wohnen möglich.

Bei dieser Bauweise können verschiedene Baustoffe zum Einsatz kommen. Dazu zählen Porenbeton, porosierte Hochlochziegel, Betonsteine und Kalksandsteine. Grundsätzlich sorgen Ziegel für eine sehr gute Wärmedämmung. Kalksandsteine sind optimal als Lärm- und Brandschutz und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Porenbeton verspricht sehr gute Dämmeigenschaften und lässt sich aufgrund seines geringen Gewichtes einfach verarbeiten.

Fertigbauweise

Bei dieser Bauweise profitieren Baufamilien aufgrund der vorgefertigten Elemente von einer kurzen Bauzeit sowie einer großen Flexibilität während des Bauens.

Die Fertigbauweise bietet einige Vorteile wie zum Beispiel

  • Kurze Bauzeit

  • Klare Kostenkontrolle

  • Hohe Energieeffizienz

  • Flexibilität

Baufamilien sollten sich aber auch vor einer endgültigen Entscheidung die Nachteile der Fertigbauweise bewusst machen. Dazu zählen:

  • Geringere Wertbeständigkeit

  • Weniger Schallschutz

  • Eingeschränkte Individualisierungsmöglichkeiten

Dazu muss jedoch auch gesagt werden, dass die Nachteile lang nicht so gravierend und drastisch sind, wie dargestellt, da es immer auf die sorgfältige Ausführung und die Qualität der verwendeten Materialien ankommt.

Passivhausbauweise

Das Energiesparhaus in Passivbauweise deckt seinen Energiebedarf ohne Energiezufuhr von außen, da es einen sehr geringen Heizenergiebedarf hat. Dieser darf pro Jahr und pro Quadratmeter 15 Kilowattstunden nicht überschreiten.

Das hochgedämmte Haus lässt kaum Wärme entweichen und nutzt die passiv vorhandenen Wärmequellen (erneuerbare Energien) wie Sonneneinstrahlung, Abwärme von Bewohnern und elektrische Geräte.

Zur Dämmung kommen nur Dämmstoffe mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit und Umweltverträglichkeit. Dazu zählen Holzfasern, Zellulose, Schaumglas und seit neuestem auch Schafwolle und Hanf.

Modulbauweise

In den letzten Wochen und Monaten ist die Modulbauweise  bzw. das zeitgemäße Bauen immer mehr in den Fokus gerückt. Für ein solches Haus werden die einzelnen Module im Werk des Anbieters vorgefertigt und je nach Ausbaustufe ausgestattet, um im Anschluss daran auf der Baustelle montiert zu werden. Ein solch gebautes Energiesparhaus kann jederzeit ohne größeren Aufwand erweitert oder umgebaut werden.

Die einzelnen Module für die Häuser werden unter strengen Qualitätskontrollen und zu kontrollierten Bedingungen in der Fabrik gefertigt, sodass für jedes Modul die gleiche Energieeffizienz garantiert werden kann.

Wärmedämmung: Der Schlüssel zur Energieeffizienz

Wenn es um die Dämmung der Häuser geht, dann spielt die Energieeffizienz eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund haben wir uns die verschiedenen Dämmungen näher angeschaut.

Fassadendämmung

Mit dem Begriff Fassade sind alle Außenteile eines Gebäudes gemeint, die kein Fundament, Keller oder Dach sind. Kurz gesagt, es handelt sich um die Außenwände im Haus.

Es gibt verschiedene Methoden der Fassadendämmung, die wir kurz erläutern möchten:

  • Wärmedämmverbundsystem (WDVS) – Es handelt sich dabei um Dämmstoffplatten aus Mineralschaum oder Poly-Schaum, welche direkt auf der Außenseite der Immobilie angebracht und später verputzt werden.

  • Kerndämmung  und Einblasdämmung – Die Kerndämmung aus Mineralschaum oder Mineralwolle wird bei Neubauten in einer zweischaligen Wand installiert. Bei einem Altbau dagegen bietet sich die Einblasdämmung mit Zellulose an. Dazu werden Löcher in die Fassade gebohrt und der Dämmstoff in die Hohlräume geblasen.

  • Hinterlüftete Vorhangfassade (Fassadenverkleidung) – Es handelt sich dabei um eine extra angepasste Front, welche aus Dämmstoff und Verkleidung besteht, die an der Außenwand eines Gebäudes befestigt wird.

  • Isolierklinker – Diese Methode ist vergleichbar mit der WDVS. Allerdings handelt es sich dabei um Klinker, die fest auf dem Dämmstoff angebracht sind.

Dach- und Deckendämmung

Durch eine Dämmung des Daches soll der U-Wert gesenkt werden, um den Energieverbrauch zu senken. Um das Dach zu dämmen gibt es verschiedene Methoden:

  • Untersparrendämmung – Das Dämmmaterial wird dabei unter den Dachsparren angebracht.

  • Zwischensparrendämmung – Hier wird die Dämmung zwischen den Sparren angebracht. Sind die Dachsparren zu klein, müssen diese verstärkt werden, damit die Dämmung ausreichend ist.

  • Aufsparrendämmung – Ideal bei Neubauten oder wenn das Dach neu eingedeckt werden muss, da der Dämmstoff auf die Sparren von außen  angebracht wird.

Bei der Deckendämmung handelt es sich um eine Dämmung in den Innenräumen, um auf der einen Seite den Wohnkomfort zu erhöhen und auf der anderen Seite Energie und Geld zu sparen. In erster Linie kommen Dämmplatten oder Dämmmatten zum Einsatz, die direkt an der Decke befestigt werden.

Bodendämmung

Mit einer Bodendämmung lassen sich die Heizkosten senken. Je nach Art des Bodens kommen verschiedene Methoden in Betracht. Für einen Betonboden eignen sich EPS, XPS und PIR-Dämmstoffe sowie Steinwolle. Bei einem Holzboden reicht in der Regel Stein- oder Glaswolle vollkommen aus.

Die Art der Dämmung bestimmt die Stärke. Experten raten bei Hartschaumplatten zu einer Dicke von 8 bis 12 cm.

Fenster und Türen

Bei den Fenstern bietet sich bei Neubauten aber auch bei Bestandsimmobilien eine Zweifachverglasung oder besser noch eine Dreifachverglasung an. Um Wärmebrücken zu vermeiden, ist es wichtig, dass auch die Rahmen gedämmt sind, da es hier ansonsten zu großen Wärmeverlusten kommt. Auch an den Dichtungen kann es zu Wärmeverlusten kommen, weshalb auch diese im Rahmen einer Sanierung erneuert werden müssen.

Bei Türen, speziell der Haustür, sind die Anforderungen an die Dämmung niedriger. Dies bedeutet, der U-Wert kann hier schlechter sein als bei den Fenstern.

Heizsysteme und erneuerbare Energien

Im Rahmen der Heizsysteme sowie der erneuerbaren Energien gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  • Wärmepumpen – Wärmepumpen machen sich die Umgebungsenergie aus Luft, Wasser oder Erde zunutze, um Energie zu erzeugen. Bei den Wärmepumpen wird unterschieden zwischen Luft/Wasser-Wärmepumpe, Sole/Wasser-Wärmpumpe, Wasser/Wasser-Wärmepumpe und Luft/Luft-Wärmepumpe.

  • Solarthermie – Die Solarthermie, welche auch als Sonnenkollektor bezeichnet wird, erwärmt das Brauchwasser und kann zur Unterstützung der Heizung genutzt werden. Dadurch lassen sich wertvolle Ressourcen wie Öl und Gas einsparen. Zusätzlich werden umwelt- und klimaschädliche Emissionen vermieden.

  • Photovoltaik – Mit einer solchen Anlage wird Lichtenergie aus Sonnenlicht mithilfe von Solarzellen direkt in elektrische Energie umgewandelt. Diese wiederum wird in Speichersystemen gespeichert und bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Ein zu viel an Energie kann auch in das örtliche Netz eingespeist werden. Die Hauseigentümer erhalten dafür eine Vergütung.

  • Pelletheizung und Biomassekessel – Bei einer Pelletheizung werden in deren Heizkessel Holzpellets vergast, um Energie zu liefern. Ebenfalls zum Einsatz kommen auch sonstige pelletierte Brennstoffe wie zum Beispiel Stroh, Torf, Olivenkernen und Olivenpreesstrester. Im Vergleich dazu werden in einem Biomassekessel nachwachsende Rohstoffe wie zum Beispiel Holzhackschnitzel oder Holzpellets verbrannt.

  • Brennwerttechnik – Bei der Brennwerttechnik wird der Energiegehalt  (Brennwert) von Öl oder Gas und zusätzlich die Energie von Wasserdampf in den Abgasen genutzt. So lässt sich der Energieverbrauch senken und die Kosten reduzieren.

Lüftung und Raumklima

Die Lüftung und das Raumklima stehen in enger Verbindung, sodass wir die Grundprinzipien erklären möchten.

  • Kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL) – Es handelt sich dabei in der Regel um eine elektrisch gesteuerte Lüftung zum Be- und Entlüften der Häuser bzw. Wohnungen. In das Haus gelangt so frische Luft, ohne dass die Fenster geöffnet werden müssen. Dies wiederum garantiert ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sauerstoff, Feuchtigkeit und der Temperatur im Wohnraum.

  • Wärmerückgewinnung – Von einem speziellen Speicher wird Wärme aufgenommen, sobald die Raumluft nach außen strömt. Sobald das Lüftungsgerät Außenluft nach innen transportiert, wird diese durch die Energie im Speicher erwärmt. Dadurch steigt der Komfort im Innenbereich der Häuser und die Heizung wird spürbar entlastet.

  • Raumklima und Feuchtigkeitsregulierung – Mit einem optimalen Raumklima und einer Luftfeuchtigkeit von ca. 50 % kann die Gesundheit der Bewohner geschützt werden. Dabei sollte die durchschnittliche Raumtemperatur bei ca. 20 Grad liegen. Damit es nicht zur Schimmelbildung kommt, sollte mehrmals am Tag stoßgelüftet werden.

Smart Home-Technologie für Energiesparhäuser

Beim Bauen eines Energiesparhauses sollte auf keinen Fall auf ein Smart-Home-System verzichtet werden, da es den Bewohnern der Energiesparhäuser zusätzlichen Komfort und Sicherhit bietet.

  • Automatische Heizungssteuerung – Die smarte Heizungssteuerung erfolgt über fernsteuerbare Thermostate. Die Steuerung erfolgt über eine App oder mittel Sprachassistent. Die Temperatur in den Räumen muss nicht mehr händisch nachgeregelt werden, da Heizpläne und Zeitroutinen voreingestellt werden können. Dies sorgt für eine hohe Energieeffizienz, geringere Heizkosten und weniger CO2-Ausstoß. Vorhandene Regler am Heizkörper lassen sich einfach durch smarte Regler austauschen.

  • Smart Lighting – Damit werden vernetzte Beleuchtungseinrichtungen bezeichnet, welche auf eine Veränderung in der Umgebung oder gezielt auf Nutzerwünsche reagieren. Die smarten Leichtmittel können per App oder Sprachassistent gesteuert werden.

  • Energie-Monitoring-Systeme – Es handelt sich dabei um eine kontinuierliche Überwachung und Auswertung aller benötigten Energie innerhalb eines Hauses. Mit einem solchen professionellen Energiemanagement lassen sich Energiekosten senken.

  • Smart Home Integration – Durch Smart-Home-Systeme lassen sich zwischen 10 und 30 % der Energie einsparen. Des Weiteren sorgen die Systeme für mehr Sicherheit im Haus.

Finanzierung und Förderung von Energiesparhäusern

Für den Hausbau sowie für die Sanierung von Häusern stehen verschiedene Fördermittel zur Verfügung. Wir haben uns die Fördermittel für das Energiesparhaus näher angeschaut.

  • KfW-Förderprogramme – Energiesparhäuser werden unterteilt in KfW 85, 70,55 und 40. Je kleiner die Zahl ist, desto höher ist die Förderung. Bei einem Neubau werden nur noch die Standards 40 und 40 Plus gefördert. Anders sieht es bei Sanierungen aus, denn hier gibt es zusätzliche Fördermöglichkeiten.

  • Regionale und nationale Fördermöglichkeiten – Neben den KfW-Förderungen gibt es auch Förderungen der BAFA sowie regionale Förderungen. Die BAFA fördert den Einbau von energieeffizienten Heizungen, während die einzelnen Bundesländern verschiedene Förderprogramme für Familien mit niedrigem Einkommen sowie für energieeffiziente Bauprojekte zur Verfügung stellen. Teilweise wird auch von Gemeinden der Erwerb von Wohneigentum gefördert.

Fazit

Grundsätzlich unterliegt das Energiesparhaus keiner festen Definition. Es handelt sich beim Energiesparhaus vielmehr um ein Gebäude, welches durch eine angepasste Architektur , eine luftdichte Gebäudehülle und einem hohen Wärmeschutz nur wenig oder gar keine Energie verliert. Angehenden Baufamilien stehen hierzu verschiedene Baukonzepte zur Auswahl.

Grundsätzlich lohnt es sich ein Energiesparhaus zu bauen, auch wenn die Anfangsinvestitionen höher sind, da in der Folgezeit bei den Energiekosten deutlich gespart werden kann.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Energiesparhaus

Mit einem Energiesparhaus lässt sich der Energieverbrauch reduzieren. Ermöglicht wird dies durch eine optimierte Dämmung, moderne Fenster, eine kontrollierte Lüftung sowie einem effizienten Heiz- und Kühlsystem.

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da sich jede Bauweise eignet. Wichtig dabei ist immer die Ausführung sowie die Qualität der verwendeten Materialien.

Auch hier gibt es keine pauschale Antwort, denn die Kosten für ein Energiesparhaus sind von verschiedenen Faktoren abhängig.

Zum einen kann das Dach und die Fassade gedämmt werden und zum anderen sollten die Fenster erneuert werden. Auch ein Heizungstausch kann die Energieeffizienz verbessern.

Ja, ein Sonnenhaus nutzt solare Energiequellen für Heizung und Warmwasser. Im Gegensatz zu anderen energiesparenden Häusern setzt es fast ausschließlich auf Sonnenenergie. Eine präzise Planung und professionelle Baubegleitung sind wichtig, um maximale Effizienz zu erreichen.

Ja, ein Fertighaus kann als energiesparendes Haus gebaut werden. Durch gute Dämmung und erneuerbare Energiequellen wird eine hohe Energieeffizienz erreicht. Eine sorgfältige Planung und fachkundige Baubegleitung stellen sicher, dass alle Energiestandards erfüllt werden.

Jetzt unverbindlich Kontakt aufnehmen

Community Fragen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert