Mehrgenerationenhaus – Zusammenleben unter einem Dach
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Tobias Beuler
- Übersicht Ratgeber
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Beim Hausbau gewinnt ein Trend immer mehr an Bedeutung, das Mehrgenerationenhaus. Ein solches Haus wird grundsätzlich auch als Mehrfamilienhaus bezeichnet, da es Wohnraum für mehrere Familien bietet. Die Gründe für den Bau eines solchen Hauses sind vielfältig. Der Hauptgrund wird allerdings immer sein, dass in einem Mehrgenerationenhaus Platz für Eltern, Kinder, Großeltern und für die Haustiere ist. Da mehrere Generationen unter einem Dach leben und jeder seine gewünschte Privatsphäre hat, wird schnell klar, dass hier ein ganz persönliches Traumhaus errichtet wurde, welches Wohnraum für Jung und Alt bietet. Mit dem folgenden Artikel möchten wir eine Reihe von Fragen rund um diesen Haustyp beantworten und gleichzeitig auch Informationen rund um ein solches Haus geben.
Kurz & Kompakt: Zusammenfassung
Vorteile eines Mehrgenerationenhauses: Zum einen können die familiären Bindungen gestärkt werden und zum anderen bietet ein solches Haus auch eine Reihe von wirtschaftlichen Vorteilen.
Herausforderungen beim Bau eines Mehrgenerationenhauses: Die Bewohner haben unterschiedliche Lebensrhythmen und Ansichten. Es kann leicht zu Konflikten kommen, insbesondere dann, wenn nicht auf die Privatsphäre des anderen geachtet wird.
Das ist beim Bau zu beachten: Neben den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sollten Baufamilien auch auf den nötigen Schallschutz achten.
Die Entscheidung für ein Mehrgenerationenhaus
Das Mehrgenerationenhaus ist ein altbewährtes Wohnkonzept, welches es schon in unserer Vergangenheit gab. Es handelt sich also nicht, wie man meinen sollte, um eine Modeerscheinung. Schon damals war es üblich, dass mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach lebten, um sich gegenseitig im Alltag zu unterstützen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Grundsätzlich lebt jeder in einer eigenen abgeschlossenen Wohneinheit, auch wenn es einige Bereiche gibt, die gemeinsam genutzt werden können. Mit Letzterem ist nicht nur die Waschküche, sondern auch der Hauswirtschaftsraum und eventuell ein gemeinsamer Wohnraum gemeint. Jedoch muss bei der Planung des Mehrgenerationenhauses ganz gezielt auf die Wünsche und Bedürfnisse der verschiedenen Generationen eingegangen werden. Dies erklärt auch, warum Bauherren zwingend mit einem erfahrenen Architekten zusammenarbeiten sollten, da dieser weiß, worauf es beim Mehrgenerationenhaus ankommt.
Warum ein Mehrgenerationenhaus? Motivationen und Vorteile
Wie bereits erwähnt, sind die Gründe zum Bau der Mehrgenerationenhäuser sehr vielfältig. Wir haben uns ganz gezielt die verschiedene Vorteile des Mehrgenerationenhauses angeschaut. Dabei geht es aber nicht nur darum, dass sich die jüngeren und älteren Bewohner gegenseitig im Alltag unterstützen. Die Motivationen für ein Mehrgenerationenhaus sind deutlich vielfältiger als auf den ersten Blick gedacht.
Familiäre Bindungen stärken:
Die verschiedenen Generationen im Mehrgenerationenhaus können gemeinsam Zeit miteinander verbringen. Denkbar ist dies mit gemeinsamen Unternehmungen wie etwa ein Filmabend, eine Grillparty und dergleichen. Die Bewohner können sich zum gemeinsamen Spiel von Gesellschaftsspielen treffen und sich dabei austauschen. So werden auf der einen Seite Werte und Traditionen von den älteren Bewohnern an die jüngere Generation weitergegeben und die ältere Generation kann von den Jungen ebenfalls viel lernen. Möglich ist dies durch gemeinsame Kochevents, Bastelprojekte, aber auch durch Vorlesen und Geschichten erzählen. Im Grunde profitiert jeder von jedem. Des Weiteren können die Generationen sich gegenseitig im Alltag unterstützen. So können die jüngeren Bewohner für die Eltern und Großeltern einkaufen, während diese sich im Gegenzug um ihre Enkel oder gar Urenkel kümmern, wenn Not am Mann ist.
Pflege und Betreuung:
In einem Haus, in dem mehrere Generationen leben können, viel leichter die engen verwandtschaftlichen Beziehungen aufrecht gehalten werden, als es sonst der Fall ist. Zum einen ist immer jemand zum Reden dar und zum anderen wird schnell erkannt, wenn es einem Familienmitglied nicht so gut geht. Dabei muss man nicht immer gleich an die Pflege von Angehörigen denken, was sicherlich ebenfalls ein Argument für den Bau eines Mehrgenerationenhauses ist. Für die pflegebedürftigen Angehörigen muss keine unpersönliche Pflegestelle gesucht werden, denn jeder im Haus kann im Rahmen seiner Möglichkeiten bei der Pflege mitwirken. Dies spart auf der einen Seite kosten für den Pflegeplatz und ist auf der anderen Seite auch menschlicher und persönlicher gegenüber den pflegebedürftigen Angehörigen.
Wirtschaftliche Vorteile:
In einem Mehrgenerationenhaus spielen auch die wirtschaftlichen Vorteile eine wichtige Rolle. So können viele Ressourcen wie zum Beispiel das Auto oder Maschine und Geräte gemeinsam von allen Bewohnern genutzt werden. Des Weiteren können eine Reihe von Kosten eingespart werden. Ziehen zum Beispiel Eltern und Großeltern in ein Haus, kann die Miete für eine weitere Wohnung gespart werden.
Bei einem Mehrgenerationenhaus werden die Grundstücks- und Baukosten auf alle Bewohner aufgeteilt, sodass das Projekt am Ende für den einzelnen günstiger ist und dennoch alle in den eigenen vier Wänden wohnen kann. Kostensenkungen sind aber auch bei Versicherungen, Energie, Garten, Hausinstallation sowie sonstigen finanziellen Risiken möglich, da die Ausgaben aufgeteilt werden können.
Emotionale Vorteile:
Selbstverständlich sind auch die emotionalen Vorteile in einem Mehrgenerationenhaus nicht von der Hand zu weisen. Das Haus bietet seinen Bewohnern jederzeit ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, denn es gibt in der Regel immer jemanden, der Zeit hat und der mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.
Durch gemeinsame Veranstaltungen und Treffen wie etwa ein Sommerfest, Weihnachten oder auch das spontane Zusammentreffen von Jung und Alt wird das Gemeinschaftsgefühl nachhaltig gestärkt. Dies bedeutet für alle mehr Lebensqualität, denn die Anonymität aus einem Mietshaus ist in einem Mehrgenerationenhaus kein Thema.
Gesellschaftliche Aspekte:
In einem Mehrgenerationenhaus kann die Anonymität gegen die Geborgenheit einer Gemeinschaft eingetauscht werden, was wesentlich zur altersgerechten Gesellschaft beiträgt. Dadurch wird auch der soziale Zusammenhalt gestärkt, denn die verschiedenen Generationen sind füreinander da. Jugendliche profitieren vom Wissen der Älteren und diese wiederum von der Unterstützung, die Jugendliche ihnen im Alltag bieten können. Gerade in unserer immer älter werdenden Gesellschaft sorgt das Mehrgenerationenhaus für eine zukunftsweisenden Wohnform, in der alle füreinander da sind und in unterschiedlichem Maße profitieren.
Gleichzeitig fördern das Mehrgenerationenhaus die Nachhaltigkeit, da viele der Ressourcen unter den Bewohnern aufgeteilt werden.
Vergleich zu anderen Wohnformen
Bevor eine endgültige Entscheidung zum Bau eines Mehrgenerationenhauses getroffen wird, sollten Baufamilien das Wohnen und Leben in einem Mehrgenerationenhaus auch mit den verschiedenen anderen Wohnformen vergleichen.
Einfamilienhaus:
Bei einem Einfamilienhaus handelt es sich um ein Wohnhaus für eine Familie oder anders ausgedrückt um eine überschaubare Gruppe von Menschen, die gemeinsam einen Haushalt führen. In der Regel handelt es sich um ein frei stehendes Wohngebäude ohne gemeinsame Wände zu einem Nachbarn auf einem eigenen Grundstück. Auf den ersten Blick bedeutet dies mehr Privatsphäre, denn es muss im Grunde genommen auf niemand Rücksicht genommen werden. Jedoch muss bei der Entscheidung für ein Einfamilienhaus auch an die deutlich höheren Kosten gedacht werden. Dies beginnt bei den Grundstückskosten, reicht über die Baukosten und setzt sich in den Instandhaltungskosten fort. Alle anfallenden Ausgaben müssen vom Hausbesitzer allein getragen werden. Hinzu kommt noch, dass ein Einfamilienhaus oftmals für weniger soziale Kontakte sorgt. In jungen Jahren mag dies eventuell noch wünschenswert sein, denn man kann sich auch außerhalb des Hauses treffen. Doch wie sieht das im Alter aus, wenn man nicht mehr so mobil ist? Gerade ältere Menschen vereinsamen sehr schnell, wenn sie allein in einem Einfamilienhaus leben und kaum noch soziale Kontakte nach draußen pflegen.
Doppelhaushälfte:
Bei der Doppelhaushälfte handelt es sich um die Hälfte eines Hauses, welches zwei separate Hauseingänge hat und von zwei Familien bewohnt wird. Die beiden Wohneinheiten können sowohl von einer Familie (Eltern und Großeltern bzw. Eltern und Kinder) aber auch von zwei sich fremden Familien bewohnt werden. Leben zwei Generationen einer Familie in einem Doppelhaus, erinnert dies schon an ein Mehrgenerationenhaus, denn auch hier kann Unterstützung stattfinden, indem die Bewohner der beiden Wohneinheiten füreinander da sind und auch miteinander leben können. Allerdings ist je nach Gestaltung die Gemeinschaftsfläche begrenzt, da vielfach der Garten durch einen Zaun getrennt wird und es auch sonst keinen Gemeinschaftsraum gibt. Die beiden Wohneinheiten müssen gegenseitig Rücksicht nehmen, da das Leben Wand an Wand einige Kompromisse fordert. Dies wiederum kann zu weniger Unabhängigkeit führen.
Wohnung:
Eine Wohnung, vollkommen egal ob Miet- oder Eigentumswohnung bietet generell deutlich weniger Platz als ein Haus. Durch den Mietvertrag kommt es zu deutlichen Einschränkungen im Alltag. So ist es in der Regel nicht möglich einen pflegebedürftigen Angehörigen bei sich unterzubringen, selbst wenn ausreichend Platz vorhanden ist. In einer Wohnung muss immer Rücksicht auf die anderen Mieter genommen werden, was gerade für Familien mit Kinder nicht immer einfach ist. Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den sie ausleben möchten, was in einer Wohnung ohne Garten nicht ohne weiteres möglich ist.
Seniorenwohnanlage:
Bei einer Seniorenwohnanlage handelt es sich üblicherweise um eine hochqualitative Wohneinrichtung für ältere Menschen, die auf Unterstützung und professionelle Pflege im Alltag angewiesen sind. Die Kosten dafür sind meist so hoch, dass Senioren dies in der Regel nicht allein tragen können und Angehörige oftmals einspringen müssen. Hinzu kommt, dass die Familie nur zu festgelegten Zeiten die Senioren besuchen können, was zu einer weniger familiären Atmosphäre führt und den gemeinsamen Umgang angeht. Mit einem Mehrgenerationenhaus kann diesem entgegengewirkt werden, denn zum einen sind die Kosten überschaubar und zum. anderen können die Angehörigen zu jederzeit besucht werden.
Herausforderungen und mögliche Konflikte
An dieser Stelle möchten wir natürlich nicht verschweigen, dass das Zusammenleben in einem Mehrgenerstionenhaus auch seine Herausforderungen hat und zu möglichen Konflikten zwischen Jung und Alt im täglichen Miteinander führen kann.
Unterschiedliche Lebensrhythmen:
Nicht selten kommt es in Mehrgenerationenhäusern zu Generationskonflikten. Da im wahrsten Sinne des Wortes unterschiedliche Lebensstile aufeinanderprallen. In den verschiedenen Generationen sind sowohl die Lebensrhythmen als auch die Gewohnheiten unterschiedlich, was wiederum zu Reibungen führen kann. Zu Problemen kommt es vielfach durch:
Lärmempfindlichkeit der älteren Bewohner – Gerade junge Menschen sitzen auch gerne spät abends zusammen, während die ältere Generation gerne ihre Ruhe haben möchte.
Ordnungsvorstellungen – Was für die einen Gemütlich ist, ist für die anderen Unordnung oder gar Chaos.
Einsatz neuer Technologien – Während die jüngere Generation permanent Smartphone oder andere moderne Technologien nutzt, fühlen sich die älteren Bewohner irritiert. Nicht alle aus der älteren Generation sind der modernen Technik gegenüber aufgeschlossen.
Gewohnheiten beim Essen – Die einen lieben Fast Food, während die anderen gerne selbst und aufwendig kochen. Gerade rund um das Essen lassen sich leicht Kompromisse finden, denn jüngere Menschen haben aufgrund ihres Berufes wenig Zeit zum Kochen und freuen sich über fertige Mahlzeiten, die von den Eltern oder Großeltern gekocht wurden.
Um diese und ähnliche Herausforderungen zu meistern, sind eine klare Kommunikation sowie das gegenseitige Verständnis unabdingbar. Nur so kann das intergenerative Wohnkonzept gelingen.
Privatsphäre:
Im Vergleich zum Leben in einem Einfamilienhaus ist die Privatsphäre in einem Mehrgenerationenhaus leicht eingeschränkt. Sicherlich gibt es abgeschlossene Wohnbereiche für die Familien der verschiedenen Generationen, dennoch lässt sich eine gewisse Nähe nicht vermeiden. Die einzelnen Familienmitglieder sollten ihre eigenen Wohnbereiche so gut als möglich abgrenzen. Dies bedeutet gegenüber den anderen Bewohnern müssen klare Grenzen gesetzt werden. Jeder muss dabei respektieren, dass er nicht einfach die Wohnung der anderen betreten darf, sondern sich entsprechend anmeldet, wenn kein Notfall vorliegt. Gleichzeitig muss die Privatsphäre der anderen Familienmitglieder von allen respektiert werden, da nur so das Zusammenleben und miteinander funktionieren kann.
Konflikte:
Im täglichen Miteinander wird es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen. Sobald die Angehörigen der sogenannten Gen Z Genration und die sogenannten Babyboomer oder gar noch ältere Bewohner zusammentreffen sind Missverständnisse normal, die im schlimmsten Fall auch zu tiefgreifenden Konflikten führen können. Um hier gegenzuwirken ist das Gespräch miteinander wichtig, damit die Konflikte zwischen den Generationen nicht das Zusammenleben beherrschen und so das Leben in einem Mehrgenerationenhaus zu Stress und Unwohlsein führt. Alle Bewohner im Mehrgenerationenhaus müssen lernen mit den unterschiedlichen Charakteren klarzukommen und dabei auch die Meinungen der anderen respektieren.
Alltagsorganisation:
Sowohl der demografische Wandel als auch die zunehmende Knappheit an erschwinglichem Wohnraum und die Herausforderungen bei der Kinderbetreuung führen gerade in den letzten Jahren immer öfter zum Bau von Mehrgenerationenhäusern. Rund um den Haushalt können die Aufgaben auf Jung und Alt aufgeteilt werden, sodass auch Frauen einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen können, da sie sicher wissen, dass ihre Kinder von den anderen im Mehrgenerationenhaus umfassend und sicher betreut werden. Durch dieses Engagement entsteht beim Mehrfamilienhaus mehr oder weniger eine Win-win-Situation von der sowohl junge Familien als auch die älteren Menschen profitieren. Durch die angebotene Hilfe haben ältere Menschen nicht nur Spaß am Leben, sondern sie bekommen ein Gefühl des gebraucht Werdens.
Durch die Nutzung von gemeinschaftlichen Räumen innerhalb der Häuser wird der Vereinsamung entgegengewirkt, denn keiner muss mit allem allein klarkommen. Für die gemeinschaftliche Begegnung finden sich im Laufe des Jahres viele Möglichkeiten. Alle im Mehrgenerationenhaus haben damit auch eine Aufgabe, sodass sie wiederum Teil vom großen Ganzen sind.
Pflegebedürftigkeit:
Sollte es im Laufe des Zusammenlebens im Mehrgenerationenhaus zur Pflege eines geliebten Menschen kommen, können die Aufgaben aufgeteilt werden, sodass nicht einer allein die komplette Verantwortung und Belastung tragen muss. Die Pflege kann dabei im Voraus entsprechend organisiert werden, sodass alle auch noch genügend Freiraum für eigene Bedürfnisse und Wünsche haben. Innerhalb der Familien ist dies eine große Hilfe und sorgt für spürbare Entlastung.
Generationenkonflikte:
Wenn in einem Haus verschiedene Generationen aufeinandertreffen, kommt es früher oder später zwangsläufig zu Reibungen. Gründe dafür sind die unterschiedlichen Wertvorstellungen des Lebens oder auch die verschiedenen Lebensweisen, die ganz natürlich sind. Damit in einem Mehrgenerationenhaus sich die Fronten nicht zu stark verhärten, ist es wichtig, dass bei Problemen das gemeinsame Gespräch gesucht wird, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Ganz wichtig in einem Mehrgenerstionenhaus sind Toleranz gegenüber den anderen Menschen, die ihr Leben anders führen wollen, als man es sich vorstellt. Nur so kann eine Win-Win-Situation für alle Seiten entstehen.
Planung und Konzeption
Schon bei der Planung und der Konzeption eines Mehrgenerstionenhauses muss auf die Wünsche und Bedürfnisse der verschiedenen Generationen Rücksicht genommen werden. Damit das Projekt Mehrgenerstionenhaus von Anfang an zum Erfolg wird, haben wir ein wenig recherchiert.
Grundrissgestaltung
Ganz wichtig bei Mehrgenerationenhäusern ist die Grundrissgestaltung. Wir haben uns die verschiedenen Möglichkeiten einmal näher angeschaut.
Offene oder geschlossene Grundrisse?
Baufamilien haben die Wahl zwischen dem offenen und dem geschlossenen Grundriss, wobei die Entscheidung nicht für alle Wohneinheiten gleich sein muss. Der offene Grundriss hat den Vorteil, dass durch die offenen Bereiche die Raumgestaltung sich flexibel planen lässt. Des Weiteren sorgt der offene Grundriss für eine Verbesserung der sozialen Interaktionen. Allerdings fehlen die Rückzugsmöglichkeiten, die beim geschlossenen Grundriss durch die Abgrenzung der Räume entsteht. Der offene Grundriss wirkt sich bei entsprechender Gestaltung positiv auf die Akustik und auf das Raumklima aus. Grundsätzlich ist die Grundrissgestaltung immer eine individuelle Angelegenheit, die von den Familien im Mehrgenerationenhaus getroffen werden muss.
In der Regel begeistern die Mehrgenerationenhäuser durch die verschiedenen Grundrissformen, sodass sich die unterschiedlichsten Gestaltungsmöglichkeiten realisieren lassen.
Die optimale Raumaufteilung für mehrere Generationen
Wenn es um die optimale Raumaufteilung geht, sollten Baufamilien kreativ sein. Dies gilt besonders dann, wenn bedacht wird, dass Familien mit Kind mehr Platz benötigen als Senioren.
Für jede Generation muss es einen individuellen Rückzugsort geben. Genauso wichtig für das Zusammenleben der verschiedenen Menschen sind aber auch Gemeinschaftsräume wie etwa eine große Küche, ein Fernsehraum, ein Bastelraum oder ein Partykeller. Grundsätzlich muss bei der Planung darauf geachtet werden, dass alle Menschen sich im Mehrgenerationenhaus sowie in den eigenen vier Wänden rundherum wohlfühlen.
Der Bau von Mehrgenerationenhäusern stärkt nicht nur das soziale Miteinander, sondern sorgt auch dafür, dass niemand sich im Haus einsam fühlen muss. Senioren profitieren von der Hilfe innerhalb der Familie, dennoch wissen sie, dass im Mehrgenerationenhaus selbstbestimmt wohnen und leben können, denn die Grundrisse wurden bereits bei der Planung an ihre Bedürfnisse angepasst.
Barrierefreie Gestaltung: Tipps und Tricks
Damit das Projekt Mehrgenerationenhaus von Anfang an gelingt, sollte auch an die barrierefreie Gestaltung gedacht werden. Dies bedeutet, dass die Übergänge zu den Räumen möglichst stufenlos sein sollen und Türen sowie Türöffnungen entsprechend breit geplant werden. Sowohl in den Badezimmern als auch in den WCs sollte es ausreichend Haltegriffe geben. Insgesamt sollte die Ausstattung in einem Mehrgenerstionenhaus rollstuhlgerecht sein, denn niemand weiß beim Hausbau, ob er nicht irgendwann selbst auf Rollstuhl und Co. angewiesen ist.
Wohneinheiten, die von älteren Menschen bewohnt werden, sollten entsprechend eingerichtet werden, umso deren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Bauliche Aspekte
Die baulichen Aspekte beim Hausbau werden heute und in Zukunft auch in Deutschland immer wichtiger. Durch den Einsatz von verschiedenen Technologien können Baufamilien nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesellschaft gerecht werden.
Schallschutz: So schaffen Sie Ruhezonen
Für Ruhe im Haus sorgen Baufamilien mit einem entsprechenden Schallschutz. Unter Schallschutz werden die Maßnahmen verstanden, welche die Schallübertragung von einer Schallquelle effektiv mindern.
Zu den Schallquellen zählen auch solche, die außerhalb des Hauses liegen (Straßenverkehr, Gartengeräte des Nachbarn usw.). Der Mensch nimmt Schallschwingungen im Frequenzbereich 20 bis 20.000 Hertz wahr. Besonders deutlich wird dabei der Frequenzbereich 100 bis 3.200 Hertz wahrgenommen, weshalb bereits beim Bauen eines Mehrgenerationenhauses auf Materialien mit guten Schalldämmwerten geachtet werden muss. Verkehrslärm, der durch die Luft übertragen wird, versetzt sowohl Außenwände als auch Fenster und Türen in Schwingung, was im Innenraum hörbar ist. Eine solche Übertragung lässt sich durch Schallschutzfenster und -türen minimieren.
Um eine Schalldämmung zwischen den verschiedenen Wohnbereichen im Mehrgenerstionenhaus zu erzielen, sollten Akustikdecken zum Einsatz kommen. Mit einer Akustikdecke wird nicht nur die Raumakustik verbessert, sondern auch die Nachhallzeit gesenkt.
Damit Trittschall, der beim Gehen auf den Fußböden entsteht, vermieden werden kann, ist es heutzutage üblich die Wohneinheiten mit schwimmendem Estrich, der auf der Trittschalldämmung verlegt wird, auszustatten, damit dieser von der tragenden Deckenkonstruktion schalltechnisch entkoppelt werden. Wichtig dabei ist die exakte und fachgerechte Arbeitsweise.
Schall wirf aber nicht nur von Menschen und Maschinen erzeugt, sondern auch von den Installationen der Sanitär- und Heizungsanlagen. Aus diesem Grund müssen diese anlagen auf elastische und federnde Materialien gestellt werden bzw. Rohrleitungen müssen mit solchen Materialien befestigt werden.
Leider werden beim Bau von Mehrgenerationenhäusern die Schallschutzmaßnahmen vernachlässigt, sodass es später immer wieder zu Problemen und Konflikten zwischen den Bewohnern kommen kann. Baufamilien sollten darauf achten, dass die Empfehlungen der DIN 4109 sowie der VDI 4100 eingehalten werden.
Energieeffizienz: Bauen für die Zukunft
Wer sich für den Bau eines Mehrgenerationenhauses entscheidet, der entscheidet sich auch für ein Haus für die Zukunft. Sicher ist der Bau eines energieeffizienten Mehrgenerationenhauses mit hohen Kosten und deutlich mehr Aufwand verbunden, was sich jedoch im Laufe der Jahre wieder amortisiert.
Um ein energieeffizientes Mehrgenerationenhaus zu bauen, müssen einige gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. Unter anderem schreibt das Baurecht vor, dass es sowohl einen Anschluss an die örtliche Kanalisation als auch einen Wasseranschluss geben muss. Des Weiteren müssen die Mindeststandards nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) eingehalten werden und das Haus als Niedrigenergiehaus gebaut werden. Darüber hinaus können Baufamilien verschiedene Effizienzklassen erreichen, je nachdem für welche Maßnahme sie sich bei Heizung, Lüftung und Wärmedämmung entscheiden. Durch effiziente Heizungs- und Lüftungssysteme profitieren die Bewohner sowohl von einem besseren Wohnklima als auch von Kosteneinsparungen bei den Heizkosten.
Wer nachhaltig und energieeffizient ein Mehrgenerstionenhaus bauen möchte, der sollte sich zwingend mit dem Thema erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Holz als nachhaltiger Brennstoff beschäftigen. Gemäß dem GEG müssen die neu installierten Heizungen nicht nur in einem Mehrgenerationenhaus mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien bestrieben werden. Ab 2024 ist der Einbau einer reinen Öl-, Gas- oder Kohleheizung nicht mehr erlaubt. Für den Bau der Mehrgenerationenhäuser bieten sich die beiden folgenden erneuerbaren Energie bestens an. Photovoltaik nutzt das Sonnenlicht und wandelt die Sonnenenergie in elektrische Energie um. Diese Energie kann in Batterie-Speichern gespeichert werden, um den Energiebedarf in einem Mehrgenerationenhaus auch in sonnenarmen Zeiten zu decken. Holz als erneuerbarer Brennstoff aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft erzeugt nur wenig Emissionen und kann daher ohne Bedenken genutzt werden. Nach Möglichkeit sollte lokal verfügbares Holz verwendet werden, umso die Transportkosten und den CO2-Ausstoß gering zu halten.
Baufamilien, die sich für ein energieeffizientes Mehrgenerationenhaus entscheiden, profitieren von verschiedenen Förderprogrammen durch den Staat. Je nach Energieeffizienz werden Baufamilien von der Bundesförderung für effiziente Wohngebäude (BEG) durch günstige Kredite und Zuschüsse unterstützt. Um allerdings eine Förderung der BEG zu erhalten, müssen sämtliche energetischen Maßnahmen rund um das Mehrgenerationenhaus von einem Energieberater geplant werden. Im Anschluss daran kann die Förderung beantragt werden.
Smart Home Lösungen für Mehrgenerationenhäuser
Sowohl für Komfort als auch für Sicherheit in einem Mehrgenerationenhaus sorgt die Integration der verschiedene Smart-Home-Lösungen. Bereits bei der Planung eines Mehrgenerationenhauses können die verschiedenen Smart-Home-Lösungen integriert werden. So ist es möglich die Heizanlage, die Beleuchtung sowie die verschiedenen Sicherheitssysteme automatisch zu steuern, was den Komfort im Mehrgenerationenhaus erhöht. Zusätzlichen Komfort bieten intelligente Geräte sowie Sprachassistenten. All dies vereinfacht nicht nur den Leben im Mehrgenerationenhaus, sondern es bietet neben dem Komfort auch zusätzliche Sicherheit. Grundsätzlich ist mit der Smart-Home-Technologie alles möglich, egal ob die Rollläden vernetzt werden sollen oder ob eine Alarmanlage integriert werden soll.
Um alles rund um die Smart-Home-Lösungen effektiv nutzen zu können, sollten Baufamilien eng mit einem Architekten zusammenarbeiten, der sich mit dem Thema auskennt und weiß, worauf es ankommt.
Finanzierung
Auf den ersten Blick mag das Mehrgenerationenhaus als Altersvorsorge dienen, doch bis dies möglich ist, müssen Baufamilie noch die eine oder andere rechtliche Hürde meistern. Die Finanzierung ist nur eine davon.
Förderprogramme für Mehrgenerationenhäuser im Überblick
Mit der Förderung „Miteinander – Füreinander“ wird das Mehrgenerationenhaus mit einem nicht rückzahlbaren Zuschuss vom Bund von maximal 40.000 Euro gefördert. Zusätzlich erhalten Baufamilien für das Mehrgenerationenhaus von der Kommune, dem Landkreis und/oder dem Land eine Kofinanzierung in einer Höhe von 10.000 Euro im Jahr. Diese jährliche kommunale Kofinanzierung ist Voraussetzung um die Bewilligung rund um das Bundesprogramm zu bekommen.
Durch gezielte Fördermaßnahmen sowie einem entsprechenden Programm der KfW-Bank profitieren Baufamilien von innovativen Lösungen rund um das Mehrgenerationenhaus, sodass Familien im Alter von dem gemeinsamen Engagement profitieren.
Des Weiteren bietet das Mehrgenerationenhaus auch steuerliche Vorteile, da ein Teil der Anschaffungs- und Renovierungskosten bei der Steuer abgesetzt werden können. Sicherlich müssen eventuelle Mieteinnahmen versteuert werden, doch alle Aufwendungen rund um das Haus können als Werbungskosten abgesetzt werden.
Baufinanzierung: Individuelle Lösungen finden
Für den Bau eines Mehrgenerationenhauses haben Baufamilien unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung. Neben vorhandenem Eigenkapital oder dem Vermögen aus einem Bausparvertrag stehen die verschiedenen Darlehensmöglichkeiten zur Verfügung. Unter Berücksichtigung ihrer individuellen finanziellen Situation sollten Baufamilien sich umfassend zum Thema Tilgungspläne und den verschiedenen Zinsbindungen informieren. Gemeinsam mit einem Experten für Baufinanzierung ist es ratsam die verschiedenen Angebote der Banken zu vergleichen, umso das beste Angebot für den Bau des Mehrgenerationenhauses in Anspruch zu nehmen.
Steuerliche Aspekte: Was Sie beachten sollten
Das Mehrgenerationenhaus gilt grundsätzlich als Steuersparmodell, denn es bietet den Hausbesitzern einige steuerliche Vorteile. Auch wenn für den Bau eines Mehrgenerationenhauses immer Grunderwerbsteuer gezahlt werden muss. Je nach Bundesland liegt der Steuersatz zwischen 3,5und 6,5 Prozent. Einzige Ausnahme, um keine Grunderwerbsteuer zu zahlen ist, wenn das Mehrgenerationenhaus auf ein Grundstück gebaut wird, welches für weniger als 2.500 Euro erworben wird. Geregelt ist dies in § 3 Nr. 1 Grunderwerbsteuergesetz.
Die Mieteinnahmen im Mehrgenerstionenhaus müssen zwar versteuert werden. Im Gegenzug können Eigentümer also die Vermieter deutlich mehr Kosten bei. der Steuer geltend machen als ein normaler Eigenheimbesitzer. Sämtliche Aufwendungen rund um das Mehrgenerationenhaus wie Kreditzinsen, Renovierungskosten, Nebenkosten sowie die Abschreibung können als Werbungskosten beider Steuer geltend gemacht werden.
Damit Eigentümer eines Mehrgenerationenhauses voll und ganz von den steuerlichen Aspekten profitieren, sollte immer eine Beratung durch einen Steuerberater angestrebt werden.
Rechtliche Fragen
Rund um das Mehrgenerationenhaus müssen bereits im Vorfeld einige rechtliche Fragen geklärt werden. Wir haben recherchiert was Hausbesitzer auf keinen Fall außer Acht lassen sollten.
Betreuungsvollmacht und Patientenverfügung: Wichtige Dokumente für die Zukunft
Mit einer Betreuungsvollmacht bzw. einer Betreuungsverfügung kann jeder festlegen, wer bei Bedarf die rechtliche Betreuung übernehmen soll. Allerdings tritt im Gegensatz zur Vorsorgevollmacht die Betreuungsverfügung bei einem Notfall nicht sofort in Kraft. Ein Gericht muss entscheiden, ob eine Betreuung erforderlich ist.
Mit einer Patientenverfügung wird festgelegt, welche medizinischen Maßnahmen gewünscht oder abgelehnt werden, wenn nicht mehr selbst entschieden werden kann. Wichtig ist die Patientenverfügung, wenn es um lebenserhaltende Maßnahmen geht. Der Inhaber der Patientenverfügung legt genau fest, wie er im Notfall behandelt werden möchte.
Beide Dokumente können selbst erstellt werden. Wer sich jedoch in Bezug auf die Formulierung unsicher ist, der sollte eine fachliche Beratung in Anspruch nehmen.
Erbvertrag: So regeln Sie Ihre Nachfolge
Bei einem Erbvertrag schließen mindestens 2 Personen miteinander einen Vertrag. Mit einem Erbvertrag kann jedem x-beliebigen Menschen das Erbe rund um das Mehrgenerationenhaus zugeschrieben werden, auch ohne verwandtschaftliches Verhältnis.
Ein Testament entfaltet ohne notarielle Beurkundung seine Rechtswirkung. Der Erbvertrag muss immer bei einem Notar rechtswirksam abgeschlossen werden. Das privatschriftlich verfasste Testament verursacht im Gegensatz zum Erbvertrag keine Kosten.
Auch hier sollte eine Beratung durch einen Notar obligatorisch sein.
Pflegeversicherung: Leistungen und Antragstellung
In Deutschland dient die Pflegeversicherung zur Absicherung des Risikos, dass jemand pflegebedürftig wird. Dabei wird unterschieden zwischen der gesetzlichen Pflegeversicherung und den verschiedenen Pflegezusatzversicherungen.
Bau oder Kauf?
Beim Thema Mehrgenerationenhaus stellen sich viele die Frage, lieber bauen oder kaufen. Wir haben dazu recherchiert.
Vor- und Nachteile von Neubau und Bestandsimmobilie
Sowohl beim Neubau eines Mehrgenerationenhauses als auch beim Kauf einer Bestandsimmobilie gibt es Vor- und Nachteile.
Neubau
Vorteile
- Die Häuser können individuell gestaltet werden.
- Im Rahmen der Energieeffizienz kann auf die neusten Technologien gesetzt werden.
- In den nächsten Jahren fallen keine Renovierungsarbeiten an.
- Das Haus kann nach dem neusten und modernsten Design gebaut werden.
- Im Nachhinein kommt es nicht zu unschönen Überraschungen was die Bausubstanz angeht.
Nachteile
- Der Bau eines Mehrgenerationenhauses verursacht hohe Baukosten.
- Die Bauzeit für ein Mehrgenerationenhaus kann sich sehr lange hinziehen.
- Die Auswahl nach einem passenden Standort wird von örtlichen Gegebenheiten eingegrenzt.
- Das Mehrgenerationenhaus kann nicht sofort genutzt und bezogen werden.
- Baufamilien sind abhängig vom Bauunternehmen.
Bestandsimmobilie
Vorteile
- Dem sofortigen Einzug in das Mehrgenerationenhaus steht nichts im Wege.
- Je nach Lage, Zustand und Angebot sind günstige Kaufpreise möglich.
- Mit ein wenig Glück findet man einen charmanten Altbau.
- Oftmals sind beim Kauf eines Mehrgenerationenhauses größere Grundstücke vorhanden.
- Es gibt bereits eine bestehende Infrastruktur und es stehen keine weitere Baumaßnahmen an.
Nachteile
- Vielfach muss das Mehrgenerationenhaus aufwändig renoviert werden.
- Unter Umständen gibt es versteckte Mängel und Schäden.
- Vielfach hat ein Haus als Bestandimmobilie eine schlechtere Energieeffizienz.
- Die Bewohner müssen sich mit der bestehenden Raumaufteilung arangieren.
- Vor dem Haus gibt es oft nur wenige Stellplätze.
Umbau eines bestehenden Hauses
Vorteile
- Innerhalb der bestehenden Strukturen sind individuelle Gestaltungsmöglichkeiten denkbar.
- Die bestehende Infrastruktur kann sofort genutzt werden.
- Vielfach bietet das Mehrgenerationenhaus charmante Altbaudetails.
- Im Vergleich zum Neubau ist die Bauzeit deutlich geringer.
Nachteile
- Aufgrund von Umbaumaßnahmen kann es zu höheren Baukosten als beim Neubau kommen.
- Eventeull bietet die Bausubstanz die eine oder andere Überraschung.
- Gerade bei Altbauten kann es aufgrund der Denkmalschutzauflagen zu Einschränkungen beim Umbau kommen.
- Während der Umbauphase des Mehrgenerationenhauses kommt es zu großer Lärm- und Staubentwicklung.
Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Grundstücks oder Hauses
Neben der Größe des Grundstücks für das Mehrgenerationenhaus müssen auch verschiedene behördliche Auflagen eingehalten werden. Gerade der Bebauungsplan setzt beim Bau eines Mehrgenerationenhauses oftmals sehr enge Grenzen. Bevor Baufamilien sich für ein Grundstück zum Bau eines Mehrgenerationenhauses entscheiden, sollten sie anhand des Bebauungsplanes überprüfen, wie hoch das Haus sein darf und wie viel Vollgeschosse erlaubt sind. Des Weiteren ist aus dem Bebauungsplan ersichtlich wie viel Fläche des Grundstücks bebaut werden darf. Auch die Gestaltung der Außenanlagen wird im Baurecht festgelegt. Baufamilien, die sehr anspruchsvolle Vorstellungen von ihrem mehrgenerstionenhaus haben, sollten also nicht nur auf ein entsprechendes Angebot warten, sondern bereits im Vorfeld mit dem zuständigen Bauamt sprechen.
Alltag im Mehrgenerationenhaus
Das Leben in einem Mehrgenerationenhaus kann viel Spaß machen, erfordert aber auch einige Kompromisse.
Generationenübergreifende Aktivitäten: Gemeinsam stark
Dank der verschiedenen generationsübergreifenden Aktivitäten wird das Zusammenleben in einem Mehrgenerationenhaus im wahrsten Sinne des Wortes zum Erlebnis. Die Bewohner können nicht nur die Mahlzeiten gemeinsam einnehmen, sondern sich auch bei gemeinsamen Aktivtäten und Hobbys ergänzen. Denkbar sind auch gemeinsame Urlaubsreisen und ähnliches.
Konfliktlösung im Mehrgenerationenhaus
Mit einer offenen und ehrlichen Kommunikation lassen sich Konflikte in einem Mehrgenerationenhaus schnell lösen. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, dann hilft in vielen Fällen eine professionelle Mediation. Damit unnötige Konflikte vermieden werden sollten sich alle Bewohner eines Mehrgenerationenhauses an klare Regeln und gemeinsame Absprachen halten.
Tipps für eine gelungene Kommunikation
Für eine gelungene Kommunikation ist es wichtig, dass alle Beteiligten aktiv zuhören können. Des Weiteren müssen sie sich anderen gegenüber wertschätzend verhalten und konfliktfähig sein. Dies setzt natürlich auch voraus, dass alle Bewohner in einem Mehrgenerationenhaus auch über Kompromissbereitschaft verfügen.
Fazit: Ein Mehrgenerationenhaus als Ort der Gemeinschaft und Begegnung
Ein Generationenhaus ist weit mehr als nur ein gemeinsames Zuhause. Es ist ein Ort, an dem Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung im Mittelpunkt stehen. Gerade in der heutigen Zeit, in der individuelle Lebensstile und unterschiedliche Bedürfnisse aufeinandertreffen, bietet das MGH vielfältige Vorteile. Durch die Integration von Begegnungsstätten und Begegnungsorten entsteht ein Raum, in dem Jung und Alt voneinander profitieren können.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat mit dem Bundesprogramm „Mehrgenerationenhaus“ ein Aktionsprogramm ins Leben gerufen, das solche Häuser nicht nur fördert, sondern sie auch zu Anlaufstellen in der Stadt, in der Kommune und im Stadtteil macht. Diese Häuser dienen als Knotenpunkte für Nachbarschaften und bieten Raum für Aktivitäten wie einen Musikgarten für Kleinkinder, gemeinsames Kochen oder kreative Workshops.
Mit Unterstützung von Kooperationspartnern und dem Engagement von Bewohnern und Ehrenamtlichen setzen Generationenhäuser wichtige Schwerpunkte, sei es im Bereich der Jugend, der Förderung von Frauen, der Integration oder der sozialen Teilhabe. Sie schaffen einen Platz, an dem Menschen die Möglichkeit haben, sich aktiv zu engagieren, sei es durch die Organisation von Veranstaltungen oder durch die Teilnahme an nachbarschaftlichen Initiativen wie dem Nachbarschatz.
Durch diese vielfältigen Angebote und die gezielte Ausrichtung auf den Bedarf der Bewohner entwickelt sich das MGH zu einem unverzichtbaren Bestandteil des sozialen Gefüges. Es ist nicht nur ein Zuhause, sondern ein Ort der Arbeit, der Gemeinschaft und des Zusammenhalts, der maßgeblich zur Lebensqualität und sozialen Stabilität in der Kommune beiträgt.
Das Generationenhaus symbolisiert eine zukunftsweisende Wohngemeinschaft, die den gesellschaftlichen Herausforderungen mit Solidarität und Innovation begegnet. Es zeigt, dass ein starkes Miteinander auch im Alltag unverzichtbar ist.
FAQ zum Mehrgenerationenhaus
In einem solchen Haus wohnen zwei oder mehr Generationen einer Familie unter einem Dach. Das Haus spielt als Ort der Begegnung eine wichtige Rolle, denn die Menschen können sich gegenseitig unterstützen.
Wenn möglich sollten alle Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner schon bei der Planung berücksichtigt werden.
Immer mehr Menschen besinnen sich auf diesen traditionellen Haustyp, sodass das Mehrgenerationenhaus mittlerweile in ganz Deutschland zu finden ist.
Sicherlich ist dies möglich, doch es muss mit viel Zeitaufwand und hohen Kosten gerechnet werden.
Ein Mehrgenerationenhaus ist eine wichtige Anlaufstelle im Stadtteil, die Gemeinschaft und Unterstützung bietet. Es bietet Angebote wie einen Musikgarten für Kleinkinder und fördert den Austausch durch Projekte wie den Nachbarschatz. Familien und Senioren profitieren von sozialen Begegnungsorten und der Möglichkeit, sich in einer Wohngemeinschaft gegenseitig zu unterstützen.
Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, schaffen diese Häuser durch ein Aktionsprogramm und gezielte Schwerpunkte nachhaltige Lösungen für den Alltag.
Ein Mehrgenerationenhaus schafft durch Programme wie den Musikgarten oder Nachbarschatz wichtige Begegnungsorte. Hier können sich Bewohner aktiv engagieren und Alltagsarbeit erleichtern. Diese Angebote sind flexibel nutzbar und fördern die Gemeinschaft in jeder Stadt.
