Fertigkeller

Ein Hausbau kostet Zeit, Geld und Nerven. Doch es kann durchaus gespart werden. Beispielsweise durch einen Fertigkeller als günstige Alternative. Denn die Zeiten, in denen Keller ausschließlich gemauert wurden, sind vorbei. Und der Keller aus Fertigteilen hat durchaus Vorteile.

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Was ist ein Fertigkeller?

Bei einem Fertigkeller handelt es sich um ein Haus-Untergeschoss, dessen Bestandteile in einem Werk abseits der Baustelle vorgefertigt und anschließend zur Baustelle geliefert und vor Ort montiert werden.

Unterschiede zwischen Fertigkeller oder gemauerter Keller

Einen direkten Unterschied in der Qualität gibt es zwischen den beiden Keller-Arten nicht.

Während Kellerkonstruktionen für das Haus im Fertigbauverfahren im Werk industriell hergestellt werden, wird ein gemauerter Keller aus Stein vor Ort gebaut. Letzteres dauert länger und bringt auch Mehrarbeit mit sich. Schließlich muss ein komplett gemauerter Keller ausreichend geschützt werden. Dafür bedarf es spezieller Beschichtungen und Folien, doch insgesamt sind gemauerte Keller schon allein aufgrund ihrer Struktur etwas schwieriger abzudichten.

Ein weiterer großer Unterschied zwischen den beiden Kellerarten besteht zudem im Material. Während ein Fertigkeller stets aus Beton besteht, ist dies beim gemauerten Keller nicht der Fall. Hier können Bauherren aus unterschiedlichen Natursteinen wählen.

Auch in der Bauzeit unterscheiden sich die beiden Varianten. Denn die Bauzeit des gemauerten Kellers ist zwei- bis dreimal so lang wie die des Fertig-Untergeschosses.

Ist ein Haus-Fertigkeller auch wirklich dicht?

Selbstverständlich muss das Kellergeschoss rundum vollständig dicht sein, damit von außen kein Wasser eintreten kann. Und dies ist auch bei einem Fertigkeller gewährleistet. Schließlich sind sowohl die Außenwände als auch die Bodenplatte und die Decke aus WU-Beton, also aus wasserundurchlässigem Beton gefertigt. Hinzu kommt, dass alle Bestandteile des Fertigkellers fest miteinander verbunden sind. Die so entstehende geschlossene Wanne ist bei ordnungsgemäß ausgeführten Abdichtungsarbeiten vollständig wasserdicht.

Die Gefahr des Wassereintritts ist somit bei Fertigkellern nicht größer als bei gemauerten Kellern oder Kellern aus Ortbeton. Dennoch empfiehlt es sich auch beim Fertigkeller, wie auch bei allen anderen Bauschritten, den Hausbau von einem Fachmann begleiten und begutachten zu lassen. So werden etwaige Mängel frühzeitig erkannt und hohe Folgekosten vermieden.

Ist ein Fertigkeller für jedes Haus geeignet?

An sich ist ein Fertigkeller für so gut wie jedes Bauprojekt geeignet und kann sowohl als Nutzkeller als auch als Einliegerwohnung geplant werden. Allerdings kommt es dabei auf den Boden und dessen Qualität und Beschaffenheit an. Ist ein Aushub und damit ein Fertigkellerbau überhaupt möglich? Dies muss natürlich vorab geprüft werden.

Vorteile eines Fertigkellers

Die Entscheidung für ein Haus mit Fertigkeller bringt einige Vorteile mit sich. Wie zum Beispiel

  • Zeitersparnis

  • Kostenersparnis

  • höchste Präzision

  • Energieeffizienz

  • Planungssicherheit

Wirkliche Nachteile für Bauherren finden sich, vor allem unter Berücksichtigung der zahlreichen Vorteile, beim Fertigkeller nicht.

Zeitersparnis

Da die Fertigung aller Betonfertigteile durch spezielle Fertigungsanlagen im Werk und somit witterungsunabhängig erfolgt, ist die Bauzeit für das Fertig-Untergeschoss sehr kurz. Dank seiner praktischen Vorfertigung und seines Baukastensystems wird der Fertigkeller mit nur geringem Aufwand in nur maximal drei Tagen auf der Baustelle des Kunden moniert. Und die Zeit zwischen Herstellung und Aufbau? Diese beträgt lediglich maximal vier Wochen. Im Vergleich dazu beträgt die Bauzeit eines normalen Kellers zwei- bis dreimal so lange.

Kostenersparnis

Mehrkosten? Sind beim Fertigkeller nicht zu befürchten. Denn die Fertigkeller-Anbieter bestimmen bereits bei der Keller-Planung die Gesamtkosten für den Kellerbau. Und dies stets auf Basis der Statik des Gebäudes und des Baugrundgutachtens.

Aufwändige Verputzarbeiten und die damit verbundenen Kosten entfallen, da die Betonoberfläche von einem Fertigkeller bereits sehr glatt ist.

Auch besondere Schallschutz-Maßnahmen sind beim Fertigkeller nicht notwendig.

Brandschutz? Dieser ist beim Fertigkeller aus Beton sozusagen schon mit drin. Denn Beton ist nicht brennbar. Selbst bei Feuer bleibt dieser stabil und tragfähig. Eine spezielle Brandschutz-Isolierung oder Schutzanstrich ist somit nicht vonnöten.

Höchste Präzision

Während es bei einem gemauerten Keller, welcher vor Ort gebaut wird, durchaus zu Ungenauigkeiten und in deren Folge zu Baumängeln kommen kann, erfolgt beim Fertigkeller die Herstellung industriell im Werk und somit stets mit höchster Präzision und millimetergenau.

Energieeffizienz

Der Übergang vom Fertigkeller zum restlichen Gebäude ist fließend, denn alle Schnittpunkte sind optimal aufeinander abgestimmt. Dadurch werden Energieverluste vermieden, denn es kann keine Wärme entfliehen. Natürlich werden auch alle Wasser- und Gasleitungen, Leerrohre und sämtliche Anschlüsse für Elektronik einwandfrei verbaut.

Planungssicherheit

Beim Preis für einen Fertigkeller handelt es sich stets um einen Fixpreis. Die Kosten dafür können somit sicher geplant werden. Und auch die zeitliche Planung steht sicher fest. Denn der Liefertermin des Fertigkellers ist ein Fixtermin.

Planung und Vorbereitung

Der erste und wichtigste Schritt bei der Fertigkellerplanung ist die Beantragung eines Baugrund- bzw. Bodengutachtens für das Bauvorhaben. Denn dieses ist stets die Basis für alle Schritte beim Fundament- und Kellerbau. Wird am Baugrundgutachten gespart, kann dies später sehr teuer werden. Beispielsweise dann, wenn das Grundwasser drückt und dahingehende Normen aufgrund fehlenden Bodengutachtens nicht beachtet wurden.

Das Bodengutachten enthält alle wichtigen Informationen zur Beschaffenheit und Tragfähigkeit des Bodens sowie auch zu den Wasserbedingungen und ist somit ein wichtiger Ratgeber für das Bauvorhaben.

Im nächsten Schritt folgt die Entscheidung für einen Anbieter für Fertigkeller. Dies natürlich erst nach eingehender Information über die Firmen, einem ersten Baustellengespräch und einem gründlichen Vergleich der Angebote.

Beim ersten Baustellengespräch erfolgt eine ausführliche Beratung der Bauherren durch den Projektleiter zu den Keller-Vorstellungen des Bauherrn wie auch zu allen Anforderungen. Nun ist auch der ideale Zeitpunkt, um Fragen zu stellen sowie alle Themen zu klären, die noch offen sind.

Anschließend erfolgt die Angebotserstellung der Fertigkeller-Anbieter. Diese benötigen dafür sowohl den Grundrissentwurf von Erdgeschoss und Keller, als auch die Kellergeschoss-Höhe und alle Daten zum Hausbauunternehmen.

Weitere Unterlagen werden nach Auftragserteilung für den Fertigkeller-Bau benötigt. Dabei handelt es sich um

  • das Baugesuch, also die Baugenehmigung, den Grundriss, die Entwässerungspläne sowie die Gebäudestatik-Berechnungen

  • das Bodengutachten, den Deckendurchbruchsplan, den Kellerwerkplan sowie eine Bestätigung über die Baufinanzierung

Die Betonfertigteile werden mittels CAD-Planung am PC entworfen. In Zusammenarbeit mit den Architekten und mit Hilfe eines Masterplans koordiniert nun der Projektleiter die Herstellung von allen Betonteilen und gibt anschließend die Ausführungspläne in Auftrag. Selbstverständlich finden dabei auch die erforderlichen Behördenvorgänge Beachtung.

Nach einer finalen Endkontrolle der Pläne erfolgt anschließend die Produktion des Fertigkellers. Die Decken- und Wandteile werden aus WU-Beton, also wasserundurchlässigen Beton, welcher sogar drückendes Grundwasser abschirmt, gegossen.

Sämtliche Aussparungen für Elektroinstallationen, Türen und auch Fenster sind nach Wunsch eingeplant und werden entsprechend in den Fertigteilen berücksichtigt. Zur Stabilisierung des Fertigkellers wird stabiler Armierungsstahl eingearbeitet. Dadurch halten die Baustücke jeglichen Zugkräften und Druckkräften sicher stand.

Die Produktion aller Bestandteile des Haus-Kellers wie Bodenplatten und Wände erfolgt in hoher Qualität und absolut passgenau. Anschließend werden die Einzelteile konstruktiv sortiert und schließlich zur Baustelle transportiert und zusammengesetzt.

Bauablauf und Umsetzung

Im ersten Bauschritt werden die Bodenplatten installiert. Dies selbstverständlich inklusive Stahlbewehrung. Im Anschluss daran werden nacheinander alle Außenwandteile per Kran auf die Bodenplatten aufgesetzt. Es folgen die Wände im Innenraum. Nahtlos miteinander verbunden werden die perfekt zueinander passenden Bauteile schließlich mittels Ortbeton. Zu guter Letzt erfolgt das passgenaue aufsetzen und ausbetonieren der Innentreppen und Kellertreppen sowie der Deckenelemente. Als letzter Schritt wird die Deckenoberseite abgezogen.

Der gesamte Bauablauf beträgt insgesamt lediglich rund vier Tage und ist somit weitaus schneller als der Bau eines herkömmlichen Kellergeschosses. So kann schon nach wenigen Tagen mit dem Bau vom restlichen Haus begonnen werden.

Kosten und Finanzierung eines Fertigkellers

Keller oder kein Keller. Dies ist beim Bau von einem Haus eine wichtige Frage. Schließlich schlägt der Kellerbau weitaus stärker zu Buche als die einfache Erstellung von einem Fundament bzw. einer Bodenplatte. Allerdings hat der Kellerbau auch einige entscheidende Vorteile.

Die Produktion und der Bau Fertigkeller kostet im Durchschnitt, je nach Variante, ab 150,- € pro Quadratmeter. Plus die Kosten, welche für den Erdaushub und dessen Entsorgung entstehen.

Wichtig zu wissen ist, dass nur sehr wenige Unternehmen mit festen Preislisten bzw. Preisen für ihr Kellersystem werben. Der Grund dafür liegt auf der Hand: der finale Preis ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren. Und diese haben Auswirkungen auf die Kosten.

Kostenfaktoren beim Bau eines Fertigkellers

Zu den kostenbeeinflussenden Faktoren zählen

  • Bodenbeschaffenheit

  • Grundwasserstand

  • Art des Grundstücks, zum Beispiel Hanglage

  • Kellergröße

  • Wandhöhe

  • gewünschte Ausstattung

  • Nutzungsplan der Kellerräume, Stauraum oder Wohnraum

Sobald all diese Faktoren bekannt und geklärt sind, kann der Fertigkeller-Anbieter ein verbindliches Angebot mit Fixpreis erstellen.

Vergleich der Kosten zwischen Fertigkeller und gemauerter Keller

Während kostengünstige Varianten des Fertigkellers bereits ab 150,- € bis 200,- € pro Quadratmeter erhältlich sind, schlägt ein gemauerter Keller durchschnittlich mit mindestens 300,- € pro Quadratmeter zu Buche.

Wie kann man Kosten sparen?

Natürlich kann beim Fertigkeller auch gespart werden. Schließlich gibt es drei Versionen zur Auswahl, welche sich auch in den Kosten unterscheiden.

  • Komplettkeller

  • Ausbaukeller

  • Mitbaukeller

Beim Komplettkeller handelt es sich um die teuerste Variante. Hier wird alles rund um den Kellerbau vom Hersteller übernommen.

Beim Ausbaukeller fehlen die Innentreppe sowie die Wärmedämmung. Um beides muss sich der Bauherr selbst kümmern. Dafür spart er allerdings Kosten beim Kauf des Fertigkellers.

Der Mitbaukeller wird ohne diese Elemente geliefert: Bodenplatten, Fundamenterder, Kellerfenster, Entwässerungsleitungen, Innentreppe und Wärmedämmung. Der Bauherr spart beim Fertigkeller-Kauf entsprechend, muss sich jedoch um die fehlenden Elemente selbst kümmern.

Es gilt: Je mehr Eigenleistungen der Bauherr erbringt, desto niedriger sind die Fertigkeller-Kosten. Im Durchschnitt kann gesagt werden, dass sich bei den Varianten Ausbaukeller und Mitbaukeller durchaus bis zu 30 Prozent am Gesamtpreis sparen lassen.

Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme für Fertighaus und Fertigkeller

Die Finanzierung vom Keller kann über die normale Baufinanzierung erfolgen. Wird der Fertigkeller im Rahmen des Baus von einem Fertighaus erstellt, gibt es drei verschiedene Fördermöglichkeiten:

  • bundesweite Förderungsmöglichkeiten

  • regionale Förderungsmöglichkeiten

  • private Förderungsmöglichkeiten

Bundesweite Fördermöglichkeiten wie beispielsweise Wohn-Riester, KfW-Darlehen, Baukindergeld oder BAFA-Förderung.

Über regionale Förderungsmöglichkeiten können sich Bauherren in der Stadt oder dem Gemeindeamt des Bauorts informieren. Zu den regionalen Förderungen zählt beispielsweise die soziale Wohnraumförderung.

Bei den privaten Förderungsoptionen handelt es sich um Förderungen, welche nicht durch staatliche Mittel finanziert werden. Somit können private Förderungen beispielsweise von der Kirche oder auch von Betrieben kommen. Auch ein Bausparvertrag zählt dazu.

Fazit zum Fertigkeller

Ob als Nutzkeller, für Stauraum oder als Wohnraum, ein Keller bietet zusätzlichen Platz und hat zahlreiche Vorteile und ist somit eine definitiv eine Investition, welche sich lohnt. Ein Fertigkeller ist dabei eine ebenso günstige wie praktische Variante. Denn gemauert muss der Qualitätskeller eines Hauses nicht unbedingt sein. Auch ein Fertigkeller ist dicht und kann nach den eigenen Wünschen gestaltet werden. Zudem lassen sich, je nach Fertigkeller-Variante auch noch weiter Kosten sparen, durch Eigenleistung. Hier ist eine ausführliche Beratung sehr wichtig, denn nicht alles kann durch den Bauherrn selbst gemacht werden. Zudem müssen auch beim Tiefbau einige Normen beachtet werden. Fertigkeller-Anbieter verfügen hierüber über alle wichtigen Informationen und sind somit wichtige Ratgeber.

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