Sockelputz
- Tobias Beuler
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Beim Sockel eines Hauses handelt es sich um den Übergangsbereich zwischen Fassade (Außenwand) und dem Fundament. Beim Sockel wird unterschieden in den zurückgesetzten, bündigen und vorspringenden Sockel. Vollkommen egal, welcher Sockel am Haus zu finden ist, mit einem speziellen Sockelputz werden erdberührenden Teile der Hauswand vor Regen, Tau- und Spritzwasser geschützt. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir versierten Heimwerkern zeigen, wie der Sockel in Eigenleistung erneuert und gegebenenfalls auch repariert werden kann.
Was ist ein Sockel und welche Typen gibt es?
Der sichtbare Teil der Außenwand direkt über dem Erdreich wird als Gebäudesockel bezeichnet. Der Sockel grenzt an die erdberührenden Teile der Fassade, also die Kelleraußenseiten (Perimeter) und ist somit Wasser und ähnlichem in erhöhtem Maße ausgesetzt. Aus diesem Grund sollte der Sockel mit einem speziellen Putz geschützt werden.
Je nach Haustyp gibt es verschiedene Ausführungen der Gebäudesockel, welche individuell gewählt werden können. Wir möchten gerne auf die verschiedenen Sockelarten näher eingehen und die Vor- und Nachteile erläutern.
Vorspringender Sockel
Insbesondere bei Altbauten ist der vorspringende Sockel häufig zu finden – er sollte den Eindruck von Stabilität vermitteln. Dabei wird die Sockelzone durch ein Gesims (Vorsprung) von der Fassadenfläche abgetrennt. Eine solche Sockelform ist heute meistens nur noch bei Baudenkmälern zu finden, denn der vorspringende Sockel hat einige Nachteile. Bei den verschiedenen Witterungen ist die Oberkante des Sockels dem Regen und Schnee besonders stark ausgesetzt. In einigen Fällen kann ein Abdeckblech die Oberkante schützen. Dies sieht jedoch in den seltensten Fällen ansprechend aus.
Zurückgesetzter Sockel
Der zurückgesetzte Sockel ist dünner als die Fassadenwand und trennt somit optisch die Fassade vom Sockel. Durch den Überstand der Fassade kann Regenwasser und sonstige Feuchtigkeit abtropfen. Der Sockel wird so nicht unnötig belastet und es kommt seltener zu den sogenannten Auswaschungen. Zu den Vorteilen des zurückgesetzten Sockels gehören auch das leichtere Reparieren von Schäden, denn die Hauswand wird dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Bündiger Sockel
Ein solcher Sockel schließt bündig mit der Fassade ab und es entsteht keine sichtbare Kante. Optisch erscheint der Übergang von Fassade zum Sockelbereich fließend, da der Außenputz durchgehend ausgeführt werden kann. Insbesondere bei voll verklinkerten Häusern sind diese Sockelarten zu finden, denn es entsteht dadurch eine einheitliche und homogene Außenhaut. Nachteil des bündigen Sockels sind die aufwändigen Reparaturarbeiten, die möglichst von einem Fachbetrieb erledigt werden sollen. Dies gilt vorwiegend dann, wenn am Haus ein Vollwärmeschutz oder eine Perimeterdämmung angebracht wurde. Der bündige Sockel ist eine gute Ergänzung zu einem Dachüberstand oder in Lagen, die nur wenig mit Spritzwasser belastet werden.
Welche Schäden können am Sockelputz auftreten?
Am Sockelputz kann es im Laufe der Jahre immer wieder zu besonders charakteristischen Schäden kommen. Wir möchten im Folgenden näher auf die einzelnen Schadensbilder am Sockelputz eingehen.
Risse
Risse am Sockelputz können auf unterschiedliche Art und Weise entstehen. Wesentliche Gründe für Risse am Sockelputz sind das Absetzen des Baugrunds bzw. das Setzen des Mauerwerks. Aber auch Wasserschäden, Erschütterungen durch den Schwerlastverkehr, Temperaturschwankungen und Fehler beim Verputzen in der Vergangenheit können zu Rissen im Sockelputz führen. Dringt Wasser in die feinen Haarrisse ein und dehnt sich beim Gefrieren aus, bilden sich oft im Winter tiefe Spalten im Sockel. Hier muss schnellstens gehandelt werden.
Ausblühungen
Wasser, das in den Sockel eindringt, bringt Salze mit, die beim Verdunsten des Wassers kristallisieren und so für Ausblühungen sorgen. In der Folge kommt es zu weiteren Rissen und zu Blasen im Sockelputz bzw. vorhandene Risse können sich deutlich vergrößern.
Abplatzungen
Streusalz im Winter sorgt für eine starke Belastung beim Sockelputz. Das aufgenommene Salz wird mittels Kapillarsog in das Mauerwerk gezogen, wo es zu unterschiedlichen Gefrierpunkten kommt. Aufgrund der unterschiedlichen Druckwirkungen in den einzelnen Schichten kann der Sockelputz abplatzen oder größere Blasen bilden.
Auswaschungen
In Fachkreisen ist hier auch die Rede vom Absanden. Die Auswaschungen entstehen in erster Linie bei einem Kalk-Zement-Sockelputz. Im Laufe der Jahre wird der weichere Kalkanteil aus dem Sockelputz herausgewaschen. In der Regel passiert dies durch Regenwasser, aber auch durch Tropf- und Spritzwasser. Der Sockelputz wird bröckelig und löst sich Stück für Stück ab.
Wie kann ich den Sockelputz selbst erneuern?
Handwerklich geschickte Heimwerker können den Sockel rund um die Hausfassade selbst erneuern. Dabei müssen sie jedoch ein paar wichtige Punkte beachten. Das Wichtigste dabei ist, dass alte und durchfeuchtete Putzschichten von der Hausfassade gründlich entfernt werden. Der neue Sockelputz hält nur auf einem trockenen und sauberen Untergrund. Im Folgenden möchten wir näher auf die einzelnen Schritte rund um die Sockelputze eingehen.
Sockelzone vorbereiten
Soll der Sockelputz erneuert werden, dann muss dies unbedingt bei mäßigen Temperaturen und anhaltender Trockenheit in Angriff genommen werden. Für die Vorbereitung muss ca. 5 cm vom Erdreich ausgegraben und vom Sockel entfernt werden.
Je nach Größe des Schadensbildes kann der Sockelputz auch nur stellenweise ausgebessert werden. Treten die Schäden großflächig auf, dann ist es sinnvoll, eine komplette Erneuerung des Sockelputzes vorzunehmen.
Passenden Putz finden
Je nach Art des Schadens und der örtlichen Gegebenheiten ist es wichtig, dass der richtige Putz verwendet wird. Um den richtigen Putz zu wählen, muss der Untergrund immer genau unter die Lupe genommen werden. Als Sockelputz eignen sich neben dem Kalkputz auch der Zementputz sowie ein spezieller Sanierputz.
Der Sockelputz muss in jedem Fall ein paar wesentliche Eigenschaften aufweisen. Dazu zählen:
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wasserfest
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frostbeständig
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stoßfest
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schmutzabweisend
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abwaschbar und beständig
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hoch flexibel
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lösemittelfrei
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diffusionsfähig
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leicht zu verarbeiten
Zementputz
Dieser Putz ist nicht nur wasserabweisend, sondern auch frostbeständig. Des Weiteren hält der Zementputz auch einem erhöhten Druck stand, weshalb er viel als optimaler Sockelputz verwendet wird.
Kalkputz
Reiner Kalkputz ist meistens günstiger zu bekommen. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass in diesen Putz Wasser und Salze ungehindert eindringen und entweichen können. Im Laufe der Zeit trocknet das Mauerwerk aus.
Kalkputz wird sehr gerne für Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen, verwendet. Eventuell muss der Putz hier des Öfteren erneuert werden.
Sanierputz
Dieser Putz ist diffusionsoffen. Dabei hat er ein geringes Saugvermögen, sodass er bauschädliche Salze im Mauerwerk binden und anschließend einlagern kann. Sanierputze sind geprüft und mit einem WTA-Zertifikat (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege) gekennzeichnet.
Alten Sockelputz entfernen
Der alte Sockelputz muss vom kompletten Mauerwerk abgeschlagen werden. Als besonders hilfreich für diese anstrengende Arbeit hat sich der Bohrhammer oder der Flachmeißel erwiesen. Wichtig ist, dass gerade am Übergang zur Fassade sehr gründlich gearbeitet wird. Ist der alte Sockelputz komplett entfernt, wird mit einem schmalen Meißel der lockere Mörtel aus den Fugen der Mauersteine gelöst. Bei einem zurückgesetzten oder vorspringenden Sockel kann mit einem Winkelschleifer mit einer Trennscheibe für Steine die nur zum Übergang zur Fassade gründlich gereinigt werden, ohne dass der Fassadenputz beschädigt wird. Enge Risse im Sockelputz sollten erweitert werden, sodass sie im Anschluss daran richtig ausgespachtelt werden können. Der Sockelbereich muss vor dem Verputzen gründlich mit einem harten Besen abgefegt werden, sodass die Oberfläche von lockerem Staub, Algen und Schmutz befreit ist.
Mauerwerk auf Schäden untersuchen
Das Mauerwerk sollte komplett auf etwaige Putzschäden hin untersucht werden. Ist bereits Feuchtigkeit eingedrungen, dann sollte die Erneuerung des Sockelputzes von einem Fachmann erledigt werden. Dieser kennt sich mit Horizontalsperren aus, die gegen die Feuchtigkeit im Dauernassbereich angebracht werden müssen.
Schäden, die durch einen Laien beim Erneuern des Sockelputzes entstehen, können später zu einem teuren Bauschaden werden.
Bevor der Sockelputz aufgetragen wird, ist es wichtig, dass das Mauerwerk komplett trocken ist.
Schadhafte Stellen reparieren
Mörtellose Fugen an Hauswand und Fundament müssen richtig aufgefüllt werden. Dabei ist es wichtig, dass vorhandene Risse gründlich ausgespachtelt werden. Bei größeren Schäden muss Armierungsgewebe eingefügt werden, welches dafür sorgt, dass Spannungen zwischen den verschiedenen Baustoffen und Materialien abgefangen werden. Das Armierungsgewebe muss ebenfalls sauber verspachtelt werden. Bei Schäden und eventuellen Reparaturen unter dem Erdreich müssen spezielle Dichtschlämme aufgetragen werden. Diese schützen den Sockelbereich und die Mauer des Hauses effektiv gegen die eindringende Feuchte.
Sockelputz auftragen
Der Kalk-Zement-Putz wird nach Anleitung mit Wasser angerührt und anschließend mit einer Maurerkelle an die Wand geworfen. Mithilfe einer Glättekelle wird die Putzschicht glatt gestrichen. Der Fachmann spricht bei dieser Sockelputzschicht vom Unterputz. Der Unterputz sorgt dafür, dass Unebenheiten in der Wand ausgeglichen werden. Auf den Unterputz wird das Armierungsgewebe gelegt. Danach muss gewartet werden, bis die Putzschicht trocken ist, was durchaus ein paar Stunden dauern kann. Erst danach kann eine zweite dünnere Putzschicht als Oberputz aufgetragen werden. Der Oberputz muss sorgfältig geglättet werden, damit keine Unebenheiten auf der Fläche zu sehen sind. Nach ca. 2 bis 3 Tagen ist der Putz an der Wand durchgetrocknet, sodass der Sockel optisch verschönert werden kann. Möglich sind hierzu je nach Beanspruchung ein Anstrich vom Haussockel oder eine Schicht mit Buntsteinputz.
Was kostet Sockelputz?
Putzmörtel gibt es im Baumarkt im Sack und auf Wunsch in kleinen Mengen auch lose. Den einfachen Sockelputz gibt es schon ab ca. 30 Cent pro Kilogramm im Sack. Für Putz mit Zementanteilen muss in den meisten Baumärkten mit 60 Cent bis 1 Euro pro Kilogramm gerechnet werden. Für einen speziellen Sockelputz mit sogenannten Zusatzfunktionen wie etwa eine besondere Haftung oder eine extrem hohe Flexibilität bei Belastungen muss mit rund 2 bis 3 Euro pro Kilogramm Material gerechnet werden.
Fazit zum Sockelputz
Sowohl Risse als auch abgeplatzte Stellen am Sockel des Hauses sehen nicht nur unschön aus, denn sie können auch zu größeren Schäden am Mauerwerk führen. Durch die Putzschäden kann im schlimmsten Fall die Gebäudesubstanz Schaden nehmen, was sehr kostspielig ist. Aus diesem Grund sollte beim ersten Auftreten von Schäden zügig gehandelt und der Haussockel saniert oder erneuert werden bzw. der Sockel bestenfalls im Vorfeld direkt im Rahmen einer Begehung noch vor Hausübergabe geprüft werden. Auch eine Begehung vor Ablauf der Gewährleistung kann hier sinnvoll sein, wenn hier Probleme auftauchen.