Erdaushub entsorgen

Ob beim Hausbau, beim Bau einer Garage, eines Pools oder bei einem anderen Bauprojekt, eines haben sie alle gemein: es muss so einiges an Boden abgetragen werden. Doch was soll dann mit dieser Erde geschehen? Es gilt nun, den Erdaushub zu entsorgen, aber richtig.

Vorab können Sie Ihren geplanten Aushub einmal berechnen, um genauer planen zu können. 

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Was bedeutet „Erdaushub“?

Beim Erdaushub handelt es sich um Boden bzw. Erde, welche im Zuge einer Grundstücksbebauung ausgehoben wird. Hier ist wichtig zu wissen, dass es verschiedene Schichten gibt. Und dass zudem auch darauf geachtet werden muss, dass nicht alles mit dem Bodenaushub entsorgt werden darf.

Was darf im Erdaushub entsorgt werden?

Soll Erdaushub entsorgt vom Grundstück werden, gilt es für die Bauherren, auf die Bestandteile zu achten. Während Sand, Lehm, kleine Steine oder auch Ton mit dem Erdaushub entsorgt werden dürfen, sieht es bei anderen Bestandteilen schon ganz anders aus.

Alles nicht natürliche wie beispielsweise Verunreinigungen durch Beton, Kunststoff, Bauschutt und auch Metall darf nicht mit dem Erdaushub entsorgt werden. Grasnarben, große Steine, Kies, Wurzelwerk und Äste sorgen für eine erschwerte Weiterverarbeitung des Erdaushubs und sollten deshalb vor der Entsorgung aus diesem entfernt werden.

Auch Böden, welcher mit Chemikalien oder Öl verseucht sind, dürfen nicht einfach mit dem Erdaushub entsorgt werden. Hier bedarf es einer speziellen Entsorgung der Erde durch Fachleute.

Darf man Mutterboden im Erdaushub entsorgen?

Wichtig zu wissen ist, dass es verschiedene Erdschichten gibt. Und nicht jede Art von Erde ist gleich. Beim Mutterboden handelt es sich um die oberste Erdschicht. Diese Schicht darf nicht einfach so entsorgt werden.

Denn was die Muttererde betrifft, so ist hier unbedingt § 202 BauGB zu beachten. Demnach muss der Mutterboden, welcher bei der Änderung oder Errichtung von baulichen Anlagen ausgehoben wird, vor Vergeudung und Vernichtung geschützt werden und in nutzbarem Zustand erhalten werden.

Dies ist nicht nur gesetzliche Theorie, sondern wird auch in der Praxis strikt eingehalten. So wird der Baggerfahrer, welcher die Baugrube aushebt, die verschiedenen Bodenschichten beachten. Als erstes den Oberboden abtragen und auf einem von der restlichen Erde getrennten Haufen lagern. Anschließend hebt er die weiteren Erdschichten aus.

Natürlich kann auch Muttererde entsorgt werden. Dies allerdings ausschließlich getrennt vom Erdaushub. Es empfiehlt sich jedoch, sowohl aus Kostengründen als auch aufgrund der Weiterverwendung dieses nährstoffreichen Bodens, die Möglichkeit von Kleinanzeigen oder Inseraten im Internet zu nutzen. Denn diese besondere Schicht kann von Gärtnereien oder auch Privatleuten für ihren eigenen Garten gut verwendet werden.

Was den Mutterboden so besonders macht? Seine Bestandteile. Denn Mutterboden enthält unter anderem

  • Mineralien wie beispielsweise Feinsand, Ton und Schluff
  • Humus
  • Nährstoffe wie beispielsweise Stickstoff
  • diverse wichtige Bodenlebewesen wie Regenwürmer, anaerobe und aerobe Bakterien und Milben

Optionen für das Bodenaushub entsorgen

Für die Entsorgung von Erdaushub gibt es für Bauherren mehrere Möglichkeiten.

  • Entsorgung über den Hausmüll
  • die LKW-Entsorgung
  • die Container-Entsorgung
  • verschenken oder verkaufen
  • Weiterverwendung

Welche Option für die Entsorgung von Bodenaushub die richtige ist, hängt vor allem von der Menge der Erde ab.

Entsorgung über den Hausmüll

Die Erdaushub-Entsorgung über den normalen Abfall ist ausschließlich bei Kleinstmengen zulässig. Diese können in der Abfall- bzw. Restmülltonne oder in der Biotonne entsorgt werden.

Entsorgung per LKW

Mit dem LKW können größere Mengen an Erdaushub kostengünstig auf der Deponie bzw. dem Wertstoffhof entsorgt werden. Dort wird der Erdaushub in der Regel so lange gelagert, bis er von Recyclingfirmen weiterverarbeitet oder anderweitig genutzt wird. Es kommt hier also zu einer Wiederverwertung.

Entsorgung per Container-Dienstleister

Für die Entsorgung von großen Mengen an Erdaushub empfiehlt sich die Entsorgung mittels Container. Dieser kann von einem Entsorgungsunternehmen angemietet und anschließend mit dem Erdaushub befüllt werden. Der Abtransport des vollen Containers erfolgt dann über den Containerdienst. Der Bauherr muss lediglich für einen geeigneten Platz für den Container auf dem Grundstück sorgen.

Verschenken oder Verkaufen von ausgehobenem Boden

Weitere Möglichkeiten: Erdaushub kann auch verschenkt oder verkauft werden. Schließlich hat Mutterboden zahlreiche gute Eigenschaften und kann beispielsweise für Beete gut verwendet werden. Wichtig ist jedoch, den Erdaushub nicht zu lange zu lagern, bevor er abgegeben wird. Denn er kann faulen und dadurch für eine weitere Nutzung unbrauchbar werden.

Abnehmer für Boden- bzw. Erdaushub finden sich zum Beispiel über Kleinanzeigen oder auch bei Bodenbörsen. Zudem kann auch bei Gärtnereien angefragt werden, ob diese Bedarf an Mutterboden für ihre Garten- und andere Arbeiten haben.

Weiterverwendung

Bei der Weiterverwendung von Bodenaushub handelt es sich nicht nur um die einfachste, sondern auch, um die kostengünstigste Variante. Ob für das Anlegen einer Terrasse, der Neugestaltung des Gartens oder anderes, der Erdaushub kann vielseitig weiterverwendet werden.

Wie kann die Menge an Erde bestimmt werden?

Es ist für Nicht-Fachleute nicht einfach, die Erdaushub-Mengen korrekt zu bestimmen. Und Kalkulationsfehler können hier schnell teuer werden. Sei es, dass die Erdmenge aus der Grube zu gering geschätzt und deshalb zu wenig Entsorgungsbehälter bestellt werden. Oder dass die Schätzung zu großzügig erfolgt und dadurch höhere Kosten entstehen.

Nutzen Sie daher vorab ein einfaches Tool, um Ihren Aushub korrekt zu berechnen: zum Tool Aushub berechnen

Keinesfalls darf einfach die Größe vom Keller als Erdaushub-Menge angenommen werden. Schließlich wird, um die Arbeiten erst zu ermöglichen, eine durchaus größere Baugrube ausgehoben. Zudem darf natürlich auch der Platz für die Drainage beim Aushub der Grube nicht vergessen werden.

Wichtig zu wissen ist zudem, dass ein Teil der ausgehobenen Erde später wieder zur Verfüllung beim Hausbau verwendet wird.

Die Menge an Erdaushub lässt sich wie folgt berechnen:

Die Basisrechnung für die Mengen-Berechnung von Aushub lautet: Breite x Länge x Tiefe

Ringsherum, also bei Breite und Länge, werden mindestens 2,5 Meter zum Aushub hinzugezählt. Somit: (Breite + 2,5 m + 2,5 m) x (Länge + 2,5 m + 2,5 m) x Tiefe

Ein Beispiel:

Das Innenmaß des Gebäudes beträgt 10 m x 20 m. Die Tiefe des Fundaments beträgt 5 m. Die Berechnung des Erdaushubs lautet somit: (10 + 2,5 + 2,5) x (20 + 2,5 + 2,5) x 5 = 1.875 m3.

Zu kompliziert? Kein Problem. Es finden sich online zahlreiche Aushub-Rechner, mit welchen der Erdaushub schnell und einfach berechnet werden kann: Tool Aushub berechnen

Mit welchen Kosten für das Erdaushub entsorgen muss gerechnet werden?

Beim Verkaufen oder Verschenken des Erdaushubs entstehen keinerlei Kosten.

Anders sieht dies bei der Beseitigung der Erde über die Deponie bzw. den Wertstoffhof aus. Hier werden Kosten bzw. eine Gebühr fällig. Diese liegen pro Tonne bei bis zu 5,- €.

Bei der Entsorgung von Erdaushub per LKW muss mit Kosten von 800,- € bis 1.000,- € pro 100 m3 gerechnet werden.

Bei der Container-Entsorgung von Erdaushub kommt es auf die Menge der Erde und somit auf die Containergröße an. Die Preise können jedoch auch je nach Region variieren.

In der Regel ist für einen 10 m3 Container mit Kosten in Höhe von rund 500,- € bis 700,- € zu rechnen. Für einen Container maximal 100 m3 muss mit rund 1.800,- € gerechnet werden. Die Kosten setzen sich dabei aus der Container-Miete und der Container-Befüllung durch Mitarbeiter des Containerdienstes zusammen.

Befördert der Bauherr selbst den Erdaushub in den Container, anstelle dies durch Mitarbeiter des Container-Unternehmens erledigen zu lassen, lässt sich durchaus Geld sparen.

Bei der Entsorgung der Erde auf einer Deponie kommen noch bis zu 5,- € pro Tonne an Lagerkosten hinzu.

Sollten die Kosten für die Entsorgung höher werden als geplant, lohnt es sich den Keller oder die Bodenplatte direkt beim Hersteller zu kaufen und sich somit die Extra Kosten durch die teuren Aufschläge der Hausanbieter oder Architekten zu sparen. Damit können Sie etwa 2.000 bis 15.000 Euro sparen. Alle Anbieter, die zum Festpreis liefern können, finden Sie hier: https://www.kellerexperte.com/fertigkeller/anbieter

Extra-Tipp

Damit das Erdaushub Entsorgen beim Bau reibungslos abläuft, sollte folgendes unbedingt beachtet werden.

  • LKW-Zufahrt zum Grundstück freihalten
  • Boden der Container-Stellfläche rechtzeitig vorbereiten, damit dieser stabil und sicher steht
  • nach Abtransport des Erdaushubs die Zufahrten sowie die öffentlichen Straßen reinigen

Fazit

Für das Erdaushub entsorgen bei Bauprojekten stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Sei es die Boden-Entsorgung per LKW bei der Landkreis-Deponie, per Containerdienst oder auch der Verkauf der Erde an Gärtnereien oder das Verschenken an Dritte für deren Garten. Auch eine Weiterverwendung von Erdaushub im eigenen Garten ist möglich. Wichtig ist dabei, sowohl auf die Bodenschicht wie auch auf die Beschaffenheit der Erde zu achten. So muss Mutterboden, welcher unter Schutz steht, separat gelagert werden und die Erdmengen von allen fremden Substanzen befreit werden. Zudem muss für die optimale Container-Größe zum Erde entsorgen auch die Erdmenge korrekt berechnet werden. Einfach das Keller-Maß verwenden? Viel zu wenig. Hier muss genau berechnet werden (hier finden Sie ein Tool zum Aushub berechnen), um teure Folgekosten zu vermeiden. Um den Erdaushub zu entsorgen und dabei auch alles richtig zu machen, gilt es somit einiges zu beachten.

 

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