Hausbau Checklisten

Soll ein Haus gebaut werden, dann ist es ganz wichtig, dass dabei strukturiert und nach Plan vorgegangen wird. Mit dem folgenden Ratgeber möchten wir Baufamilien eine Checkliste an die Hand geben, die praktische Tipps gibt und Schritt für Schritt den Hausbau begleitet. In der Checkliste enthalten ist alles Wesentliche inklusive Tipps zur Bauplanung und dem Ablauf bis zur Fertigstellung und dem endgültigen Einzug in das Traumhaus.

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Hausbau Checklisten – Vor dem Hausbau

Baufamilien müssen bereits vor dem Bau des Eigenheims einige wichtige Dinge klären. Dabei geht es in erster Linie um das Grundstück für das Traumhaus und die damit verbundene Grundstückssuche und Finanzierung sowie den passenden Unternehmer für das Bauvorhaben zu finden. Die folgende Hausbau-Checkliste ist ein guter Anhaltspunkt rund um die einzelnen Schritte bis zum fertigen Haus.

Hausbaufinanzierung klären

Es soll zu diesem Zeitpunkt noch kein Kreditvertrag abgeschlossen werden, denn es gibt noch viel zu viele Unbekannte. Viel wichtiger sind die Konditionen für die Baufinanzierung. Kreditgeber wie zum Beispiel Banken werden hierzu die Bonität bzw. die Kreditwürdigkeit des Antragstellers prüfen. Baufamilien sollten sich an dieser Stelle bereits überlegen, wie hoch die monatlichen Raten sein dürfen, ob eine Sondertilgung möglich ist und wie es mit staatlichen Fördermitteln aussieht, um die Herausforderungen beim Hausbau Schritt für Schritt zu meistern.

Eigenkapital

Das Eigenkapital ist ein wichtiger Punkt bei der Finanzierung. Je mehr Kosten rund um das Haus selbst aufgebracht werden können, umso weniger Fremdkapital wird benötigt. Dies macht die Finanzierung der Häuser am Ende günstiger.

Baukredit

Bevor der Vertrag für den Baukredit endgültig unterschrieben wird, sollten Baufamilien sich keinesfalls unter Druck setzen lassen und die verschiedenen Angebote der Kreditgeber vergleichen. Sinnvoll ist es, einen sogenannten Puffer einzuplanen, denn es kann in den nächsten Jahren immer wieder zu unvorhergesehenen Vorfällen kommen. Des Weiteren dürfen bei der Hausbaufinanzierung die Bau- und Kaufnebenkosten nicht vergessen werden. Der Baukredit sollte etwa 20 % höher beantragt werden als die reinen Baukosten für das Haus betragen.

Für eine Bauweise entscheiden

Je nach Budget müssen Baufamilien sich bereits jetzt für eine Bauweise entscheiden. Sie haben dabei die Wahl zwischen Massivhäuser und Fertighäuser. Des Weiteren muss an dieser Stelle bereits eine Entscheidung bezüglich der Haustypen getroffen werden. Steht das frei stehende Einfamilienhaus ganz oben auf der Liste oder doch eher das Doppel- bzw. Reihenhaus? Unser Ratgeber soll hierbei als Hilfestellung dienen.

Bauträger oder Bauunternehmen finden

Der Haustyp entscheidet, mit welchem Baupartner der Traum in Erfüllung gehen soll. Je nach Haustyp kommen Bauträger, ein Architekt, Generalunternehmen oder auch ein Rundum-Hausanbieter infrage. Wer wenig Zeit in den Hausbau investieren möchte, der sollte sich möglichst für einen Bauträger oder eine Baufirma mit Rundum-Service entscheiden. Gleichzeitig müssen sich die zukünftigen Hausbesitzer über aktuelle Preise und die Bauzeit informieren. Sehr hilfreich, um das passende Unternehmen für das neue Eigenheim zu finden, sind Erfahrungsberichte und Referenzen von anderen Hausbesitzern.

Passendes Grundstück kaufen

Viele Baupartner vermitteln Grundstücke oder sind bei der Grundstückssuche behilflich. Wurde das passende Grundstück gefunden, müssen weitere Punkte überprüft werden, bevor der Kaufvertrag im letzten Schritt unterschrieben wird.

Kosten des Grundstücks

Mithilfe der Finanzierungsübersicht ist bekannt, wie viel Geld zur Verfügung steht bzw. wie teuer das Grundstück sein darf. Im Schnitt müssen in Deutschland für ein Baugrundstück ca. 130 Euro pro Quadratmeter gezahlt werden. In Ballungsräumen oder in Großstädten kann der Quadratmeterpreis auch auf 1.200 Euro und mehr ansteigen. Aus diesem Grund sollte vor der Suche nach dem passenden Grundstück bereits die Bauregion festgelegt werden.

Lage des Grundstücks

Hierzu müssen Baufamilien sich die folgenden Fragen stellen.

  • Wie sieht es mit der Nachbarschaft aus? Ist es vorstellbar, hier zu leben?

  • Gibt es öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe und wie sieht die Parkplatzsituation rund um das Haus aus?

  • Gibt es Einrichtungen wie Kindergarten, Schule, Spielplatz, kulturelle und kirchliche Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, die das Leben erleichtern?

Bodenbeschaffenheit

Die Bodenbeschaffenheit wirkt sich indirekt auf die Bauphasen und somit auf die Kosten für das Haus aus. Soll ein Keller gebaut werden, kann ein Bodengutachten helfen, die Kosten einzuschätzen. Des Weiteren zeigt das Bodengutachten, ob Schadstoffe im Boden zu finden sind und wie hoch der Grundwasserspiegel ist bzw. wie gut Wasser ablaufen kann.

Ist das Grundstück erschlossen

Bevor mit der ersten Bauphase begonnen werden kann, muss das Baugrundstück erschlossen sein. Dies bedeutet, es muss an die Infrastruktur angeschlossen sein. Vor dem Kauf muss geklärt werden, ob

  • Straße

  • Strom

  • Wasser

  • Abwasser

  • Gas oder Fernwärme

  • Telefon und Internet

bis an das Grundstück heranreichen. Ist dies nicht der Fall, kann dies schnell weitere Kosten im fünfstelligen Bereich verursachen.

Grundstück kaufen

Sind alle Fragen rund um das Grundstück zufriedenstellend geklärt, dann steht dem Kauf nichts mehr im Wege. Es kann der Kaufvertrag aufgesetzt werden, welcher von einem Notar beurkundet werden muss. Nachdem die Kaufsumme bezahlt wurde, wird der Eigentümerwechsel im Grundbuch eingetragen und der neue Eigentümer muss die Grunderwerbsteuer zahlen.

Hausbau Checklisten – Hausbau Planung

Mit der Hausbau-Checkliste möchten wir die zukünftigen Hausbesitzer bei der Planung und jeder weiteren Bauphase bis zum Unterzeichnen des Bauvertrags unterstützen.

Grundrissplanung

Für die Planung des Grundrisses spielt es eine entscheidende Rolle, ob die Wahl beim Eigenheim auf ein Fertighaus oder ein Massivhaus fällt. Mit dem entsprechenden Grundrissplan wird der Bauantrag gestellt. Aus dem Grundrissplan gehen die genauen Maße des Hauses wie Wohnfläche, Höhe, Dachneigung und der Abstand zum Nachbargrundstück hervor. Hierbei muss auf die Bestimmungen des Bebauungsplans und der Grenzbebauung sowie auf ein eventuell vorhandenes Baulastenverzeichnis geachtet werden. Die Zusammenarbeit mit einem Architekten an dieser Stelle ist sinnvoll, da sich dieser auch um die Genehmigungen kümmert.

Fertighaus Grundriss

Fällt die Entscheidung auf ein Fertighaus, kann im nächsten Schritt nicht nur der Anbieter, sondern auch eines der zahlreichen Modelle für den Grundriss ausgewählt werden. Hilfreich hierbei sind Informationen rund um den Fertighausanbieter von Freunden und Bekannten, aber auch ein Besuch in einem Musterhauspark kann eine wertvolle Hilfe sein. Bei der Hausplanung Fertighaus sollte auf die folgenden Eigenschaften geachtet werden:

  • Ausstattung des Fertighauses

  • Sind im Grundriss alle benötigten Räume enthalten?

  • Ausbaustufe des Fertighauses

Massivhaus Grundriss

Fällt die Entscheidung auf ein Massivhaus, kann die Planung mit einem Architekten erfolgen oder es wird ein Generalunternehmen mit dem Hausbau beauftragt. Bei einem Standardhaus haben Baufamilien nur wenig Einfluss auf die Gestaltung und die Ausstattung. Wird dagegen Wert auf ein individuelles Architektenhaus gelegt, sollte mit einem Architekten zusammengearbeitet werden. Für das neue Haus muss die Kooperation mit einem Architekturbüro nicht bedeuten, dass das Eigenheim am Ende deutlich teurer wird, denn der Architekt kann anhand der Baubeschreibung aus seinem Netzwerk die passenden Materialien und Unternehmen heraussuchen, die den Wünschen des Bauherren am nächsten kommen.

Bauvertrag unterzeichnen

Sobald der richtige Baupartner gefunden ist, steht der Unterzeichnung des Bauvertrags nichts mehr im Wege. Danach kann der Bauantrag zur Genehmigung eingereicht werden. Dies kann je nach Kommune innerhalb weniger Wochen, aber auch mehrere Monate an Zeit in Anspruch nehmen.

Zeitplan erstellen

Gemeinsam mit dem Baupartner wird der Zeitplan rund um den Hausbau erstellt. Darin enthalten sein sollten laut unserer Checkliste die nachfolgenden verbindlichen Angaben:

  • Termin der Baufertigstellung

  • Fertigstellungstermine der einzelnen Gewerke

  • Fertigstellungstermine von eventuellen Eigenleistungen

  • Abnahmetermin

  • Richtfest

  • Umzug

Versicherungen für die Baustelle und die Baufinanzierung

Nicht nur die Baustelle muss versichert sein, denn der Bauherr ist für Schäden während der Bauphase verantwortlich. Mit unserer Checkliste zeigen wir, welche Versicherungen wichtig sind.

  • Bauherren-Haftpflichtversicherung inklusive einer Helfer-Unfallversicherung

  • Feuer-Rohbau Versicherung

  • Baufertigstellungsversicherung

  • Bauleistungsversicherung

Wichtig sind allerdings auch die Versicherungen rund um die Finanzierung. Sinnvoll ist in diesem Zusammenhang eine Berufsunfähigkeitsversicherung, welche vor einem Zahlungsausfall bei Erkrankung schützt. Mit einer Risikolebensversicherung werden im Todesfall die Hinterbliebenen abgesichert.

Hausbau Checklisten – Hausbauphase

Endlich ist es so weit, der Hausbau kann beginnen. Mit der folgenden Hausbau-Checkliste möchten wir Bauherren über ihre Aufgaben, Pflichten und Rechte beim Hausbau helfen. Neben den Aufgaben und Pflichten auf der Baustelle wie zum Beispiel das Absicherungen rund um das Bauvorhaben, einholen von Genehmigungen, die Meldung an entsprechende Ämter, Ermöglichen der Arbeiten sowie die Abnahme nach Fertigstellung hat der Bauherr auch einige Rechte. Dazu gehören das Fordern der Termineinhaltung, Nachbesserungen zu fordern, Unternehmen zu bestimmen und die Bauabnahme zu verweigern.

Bautagebuch erstellen

Das Erstellen und Führen eines Bautagebuchs sind wichtig. Dazu sollte der Bauherr sich regelmäßig auf der Baustelle umschauen, Fotos machen und seine Beobachtungen notieren. Gibt es Unklarheiten, dann müssen diese möglichst sofort mit dem Bauleiter oder Architekten besprochen werden. Reklamationen sind so frühzeitig möglich, was insbesondere bei Gewerken sinnvoll ist, die später nicht mehr sichtbar sind.

Baustelle einrichten

Dazu gehört beim Hausbau alles, was zur Errichtung des Hauses auf der Baustelle benötigt wird. Es handelt sich hierbei um Maschinen, Geräte, Lagerflächen für Materialien, Verkehrsflächen sowie die Baustellensicherung im Allgemeinen.

Ablauf der Bauarbeiten

Der Ablauf rund um den Hausbau ist im Grunde genommen immer gleich. Nachdem das Grundstück geräumt ist, wird die Baugrube ausgehoben. Es folgen das Gießen der Bodenplatte sowie der Aufbau des Rohbaus. Nach dem Setzen des Dachstuhls wird das Dach eingedeckt. Nachdem die Fassade gemäß den Vorschriften gedämmt ist, werden Fenster und Türen eingebaut sowie Hausanschlüsse eingerichtet. Sobald die Innenwände ausgebaut sind, erfolgen die Installationen, der Aufbau des Fußbodens sowie der Einbau von Fliesen und Co. Den Abschluss beim Hausbau bilden die Maler- und Tapezierarbeiten.

Hausbau Checklisten – Nach dem Hausbau

Auch nach dem Hausbau kann die Hausbau-Checkliste eine wertvolle Hilfe darstellen, denn bis zum Einzug sind noch einige Dinge zu erledigen. Es müssen nicht nur die Außenanlagen angelegt werden, sondern der anstehende Umzug in das Haus und die damit verbundene Einrichtung erfordern viel Kraft und Ausdauer der Eigentümer.

Bauabnahme

Die Bauabnahme zählt mit zu den letzten Punkten bei der Checkliste und ist ein sehr wichtiger Punkt, denn jetzt wird der Auftraggeber zum Eigentümer des Hauses. Gemeinsam mit dem Architekten, dem Bauleiter oder der Baubegleitung sowie einem sachkundigen Zeugen bzw. Gutachter werden alle Arbeiten und Maßnahmen rund um den Hausbau kontrolliert. Dabei wird überprüft, ob am Haus alles ordnungsgemäß und entsprechend dem Bauvertrag, Leistungsbeschreibung und dem Bauleistungsverzeichnis umgesetzt wurde. Müssen Nacharbeiten und Nachbesserungen am Eigenheim eingefordert werden, dann muss dafür ein strikter Zeitplan gesetzt werden. Kam es zum sprichwörtlichen Pfusch am Bau, dann muss eine Baumängelrüge angefertigt werden. Dazu gilt es zu beachten, dass sich die Beweislast für Baumängel mit dem Zeitpunkt der Bauabnahme umkehrt. Aus diesem Grund muss die Bauabnahme vom neuen Eigenheim stets akribisch und genau vorgenommen werden.

Zusätzlich wird vom Bauamt ein Vertreter geschickt, der die Einhaltung der entsprechenden Vorgaben des Hausbaus überprüft. Der Schornsteinfeger wird die Abgasanlage überprüfen. Des Weiteren muss das Haus nochmals exakt vermessen werden, damit die Daten dem Katasteramt zur Verfügung gestellt werden können.

Einzug

Endlich ist der Hausbau abgeschlossen und dem Umzug steht nichts mehr im Wege. Nach dem Einrichten muss für den Neubau ein passender Versicherungsschutz abgeschlossen werden. Dazu gehören:

  • Wohngebäudeversicherung mit einer Elementarschadenversicherung

  • Hausratversicherung

Nach dem Umzug und dem Einrichten beginnt das Anlegen von Gehwegen, Parkplätzen und Terrassen. Zusätzlich müssen Rasenflächen angelegt sowie Büsche und Bäume gepflanzt werden.

Fazit zu Hausbau Checklisten

Mit den Checklisten rund um den Hausbau wird durch alle wichtigen Schritte rund um das zukünftige Eigenheim geführt. Des Weiteren geben die Checklisten eine Orientierungshilfe rund um alle Fragen – von der Planung über die Ausführung bis zur Fertigstellung.

Bauende haben je nach Bauphase verschiedene Pflichten, die zu beachten sind. Dazu gehören neben der Baugenehmigung auch das Abschließen von verschiedenen Versicherungen, um den Rohbau und die dort tätigen Arbeitskräfte zu schützen.

Anhand der Checklisten lässt sich der Hausbau grob in drei Phasen unterteilen. Vor dem Hausbau muss die Frage nach der Finanzierung und dem Haustyp gestellt werden. Es folgt die Planungs- und Genehmigungsphase, bevor es mit der Bauabnahme zum Ende des Hausbaus kommt und der Umzug ansteht.

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